Wie kann Integration, besser noch Inklusion der zahlreichen Geflüchteten gelingen? Oft sind künstlerische, insbesondere musikalische Interventionen und Herangehensweisen eine besonders ansprechende und Grenzen überwindende Weise, Menschen unterschiedlichster Herkunft in Kontakt zu bringen. Musik überwindet Sprachen, lässt Gemeinsamkeit erfahren, weckt Potenziale, bringt Lebensfreude zurück und kann helfen, mit Traumata besser umzugehen.
Die Landesmusikakademie NRW in Heek (Münsterland) und das niederländische Akoesticum, ein Trainingszentrum für die Darstellenden Künste in Ede, laden Mitarbeiter aus Institutionen, die Integrationsarbeit leisten, und professionell Tätige in den Bereichen Musik, Tanz, Theater, Kunsterziehung und Community Arts am 15.-16. März zum impulsgebenden „Expert Meeting on Arts & Social Inclusion“ in Heek ein. Hier sollen Möglichkeiten, zu Prozessen sozialer Integration in Europa aktiv beizutragen, sondiert werden. In Vorträgen, Gesprächen und Workshops werden Einblicke in Projekte und Erfahrungen von Organisationen gegeben, die sich mit unterschiedlichen Schwerpunkten in der Arbeit mit Geflüchteten engagieren. So stellen sich der Landesmusikrat NRW, das Projekt „Sing mit mir“ für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, El Sistema Greece, Roots & Routes, Musicians for Human Rights, Crisis Classroom und andere vor.
Partner bei der Durchführung des Expertentreffens, das als Plattform für den Austausch und gegenseitiges Lernen fungiert, ist die weltweit tätige Organisation Musicians without Borders. Sie setzt bereits seit sechzehn Jahren auf die Kraft der Musik beim Umgang mit Menschen, die von Krieg und bewaffneten Konflikten in und außerhalb von Europa betroffen sind. In Heek wird sie durch ihre Initiatorin und Direktorin Laura Hassler vertreten, die gemeinsam mit Otto de Jong ein Projekt in den Niederlanden präsentiert. Diese vielfältigen Initiativen zeigen: es ist ein großer Erfahrungsschatz durch Aktive in vielen europäischen Ländern vorhanden, und eine europäische Vernetzung im Feld der künstlerischen Arbeit mit Geflüchteten bahnt sich an.
Deshalb wird die Tagung gefördert durch das INTERREG-Programm der EU. Ihre Wirkung setzt sich fort über entsprechende Qualifikationen der Landesmusikakademie NRW, die aufgrund des Expertentreffens und der daraus entstehenden Kontakte besonders fundiert für in der Flüchtlingshilfe aktive Künstler angeboten werden können.
Das Expertentreffen wird den Erfahrungsaustausch zwischen Fachleuten fördern, bestehende Netzwerke bestärken und neue aufbauen sowie praktische Ansätze diskutieren, wie Ressourcen und Erfahrungen geteilt werden können. Durch den Zusammenschluss mit anderen sozialen, kulturellen und pädagogischen Institutionen und Initiativen werden neue und kreative Antworten auf die Herausforderungen gesucht und gefunden, denen sich unsere Gesellschaft bei der Integration neuer Mitbürger aus vielen Kulturen mit Hilfe der Künste gegenübersieht.
Die Tagungssprache ist Englisch. Weitere Informationen und Ablauf unter <link https: www.landesmusikakademie-nrw.de aktuelles _blank>www.landesmusikakademie-nrw.de/aktuelles/.