Hans Ulrich Humpert, geb. 9. Oktober 1940, ist am Morgen des 29. Augusts 2010 verstorben. Der Wegweiser elektronischer Musik studierte an der Kölner Musikhochschule elektronische Musik bei Pionier Herbert Eimert. Als dessen Assistent und dann als Nachfolger führte er dessen Arbeit weiter. Seit 1968 war er Lehrbeauftragter der Hochschule, seit 1972 Professor. Neben Karlheinz Stockhausen sorgte Humpert auch für das Studio für elektronische Musik des WDR und verhalf dem jüngeren Studio an der Kölner Musikhochschule nicht wenig zum notwendigen Knowhow. Er leitete das Studio der Hochschule bis 2007.
Humpert sah die Genese elektronischer Klänge nicht als Selbstzweck, sondern lediglich als Material für das Komponieren an. Qualitäten rührten für ihn stets aus den inneren Strukturen eines Werks, nicht aus der Materialentstehung her. Humpert lag stets an der Vermittlung seiner Erkenntnisse. Sein "Lexikon der elektronischen Musik" wurde zum Standardwerk. Zudem trat er für die freie Szene der Neuen Musik ein, er schuf den Künstlern in seinen Wirkungsstätten Foren und vermittelte unbekannte Werke an die Öffentlichkeit.
rvz
Foto: Hans Ulrich Humpert; WDR, Köln.