Über Flüchtlinge reden, ist das Eine. Mit verzweifelten und traumatisierten Flüchtlingen reden das Andere. Die Hauptsache für sie: erst einmal ankommen. Auf ein Überleben hoffen. Dann trotz aller Verluste den Neuanfang hier oder anderswo wagen. Für das Leben im Exil nach Perspektiven suchen. Dabei es geht um eine menschenwürdige Existenz, um das miteinander Sprechen und Zuhören, um ein neues soziales Miteinander in einer offenen Gesellschaft, um einen ersten Schritt zu einem gelingenden Leben.
Menschliche Kommunikation ist ohne Kunst und Kultur nicht denkbar. Schwierige Zeiten bedürfen aber auch der Solidarität und Empathie, um alltagstaugliche Hilfestellungen zu ermöglichen. Soziokultur versucht immer, das Soziale und Kulturelle zur verbinden. Ihre Projekte bieten Unterstützung, regen zum Nachdenken an und sorgen dazu für Unterhaltung und Lebensfreude, denn „ohne Lachen geht die Welt zu Grunde“.
Im Jahr 2016 fördert der Fonds Soziokultur insbesondere Projekte zur Integration von Geflüchteten in unsere Gesellschaft. Künstlerische und kulturelle Arbeit erleichtern Begegnung und Austausch mit den Fremden. Unser Ziel: Impulse zur Weiterentwicklung von Flüchtlingsprojekten zu setzen. Es gilt, die Vielfalt der Kulturen neu zu entdecken, die Chancen zur kulturellen und gesellschaftlichen Teilhabe im Miteinander weiter zueröffnen.
Wettbewerb um die besten Projektideen
Zweimal jährlich ruft der Fonds Soziokultur TrägerInnen soziokultureller Projekte dazu auf, sich um Fördermittel zu bewerben. Die zweite Ausschreibung 2016 für Projekte mit Beginn in der zweiten Jahreshälfte widmet sich dem Thema »Flucht und Flüchtlinge«.
Vorbehaltlich der Bereitstellung der Haushaltsmittel des Fonds durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien stehen für die Projektförderungen im zweiten Halbjahr 2016 zirka 500.000 Euro zur Verfügung. Ein Teil davon wird an Projekte vergeben, die sich mit diesem Leitthema befassen. Entdeckt und gefördert werden vor allem Projekte mit niedrigschwelligen Kulturangeboten, die den Neuankömmlingen die Möglichkeit bieten, sich aktiv am kulturellen und gesellschaftlichen Leben zu beteiligen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Die Bearbeitung des Leitthemas kann sich doppelt lohnen. Denn dieses Jahr wird zusätzlich zu den Fördermitteln wieder der Innovationspreis Soziokultur vergeben.
Der andere Teil der Fonds-Mittel wird weiterhin an Projekte aus dem vielfältigen Spektrum soziokultureller Arbeit vergeben, die sich zwar nicht ausdrücklich dem Leitthema widmen, aber auch Modellcharakter haben. Sie sollen neue Praxis- und Aktionsformen in der Soziokultur entwickeln und erproben – als Beispiel für andere Akteure und Einrichtungen. Damit regt der Fonds Soziokultur einen bundesweiten Wettbewerb um die besten Projektideen an. Offenheit ist gefragt, Freude am Experimentieren und Gestalten, Neugierde und die Bereitschaft, sich auf unbekanntes Terrain zu begeben.
Kulturelle Initiativen, Zentren und Vereine sind aufgerufen, sich zu beteiligen und Anträge für das zweite Halbjahr 2016 zu stellen. Einsendeschluss ist der 02. Mai 2016. Es gilt das Datum des Poststempels.
Das Kuratorium des Fonds entscheidet am 30. Juni und 1. Juli 2016 abschließend über die eingegangenen Anträge. Die Projekte dürfen nicht vor dem 15. Juli 2016 beginnen!
Nähere Informationen zur Ausschreibung und die Antragsvordrucke für die Mittelvergabe 2016 können über die Geschäftsstelle des Fonds oder über folgende Internet-Adresse bezogen werden: www.fonds-soziokultur.de
Fonds Soziokultur e.V.
Weberstraße 59a
53113 Bonn
Telefon 02 28/97 144 790
Telefax 02 28/97 144 799