Am 3. Juli hat die Stiftung "Jedem Kind ein Instrument" in einer Dortmunder Feierstunde die "Jeki-Schulen des Jahres 2013" ausgezeichnet. Den Ersten Preis des Wettbewerbs, der zum 4. Mal ausgerichtet wurde, gewannen gleichauf zwei Förderschulen, die Max-Wittmann-Schule Dortmund und die Christy-Brown-Schule Herten. Der Zweite Preis ging an die Wiehagenschule in Werne. Da es zwei Erste Preise gab, vergab die Jury keinen Dritten Preis. Die Feierstunde fand in der Max-Wittmann-Schule statt, doch beide Förderschulen waren mit einem großen Aufgebot vertreten und boten ein beeindruckendes musikalisches Programm. Auch die Wiehagenschule entsandte eine Delegation.
Ein Ensemble der Christy-Brown-Schule, einer Förderschule mit Schwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung, widmete sich der Musik des Gespenstischen. Dazu zählte ein Geisterschloss aus den Ritter-Rost-Büchern Felix Janosas und Jörg Hilberts. Im Saal der Wittmann-Schule sangen und spielten die jungen Musiker das Lied und sie malten perkussiv die Geisterlandschaft aus. Sodann entwickelten sie zu Bachs d-Moll-Toccata, die am Keyboard entstand, eine eigene Dramaturgie. Zwischen die einzelnen Phrasen Bachs setzten sie ausdeutende Perkussionsrhythmen, Crescendi oder auch Glissandi. Das Publikum war begeistert von dieser modernen Version.
Die Band „Maxi-Music“ der Max-Wittmann-Schule, einer Förderschule mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung, besteht aus 12 Schülern mit unterschiedlichem musikalischen Hintergrund, darunter sechs Jeki-Schüler.“ Die Band bot zwei Songs, die auf die Jeki-Schule des Jahres umtextiert worden waren. Zu Song-Zeilen, Riffs und Trompetenzwischenspielen erschollen animierend laute „Jeki“-Rufe – keiner konnte sich dieser Performance entziehen.
Stiftungsvorstand Birgit Walter begrüßte das Publikum und stellte die Preisträger vor. Seitens des finanzierenden Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW schilderte Birgit Maubach vom Musikreferat die Geschichte von „Jedem Kind sein Instrument“ mit seinen „Höhen und Tiefen“. Mit mittlerweile 60.000 Kindern im Programm allein schon im Ruhrgebiet sieht sie das Programm als klar erfolgreich an.
Stellvertretend für die Jury (Birgit Walter, Insa Backe, Volker Gerland und Robert v. Zahn) hielt Robert v. Zahn die Laudatio. Er würdigte besonders die gute Zusammenarbeit der Schul- mit den Musikschulpädagogen an den ausgezeichneten Schulen und den Partner-Musikschulen und gab Beispiele für die Integration von Jeki in den Schulalltag. Die Wiehagenschule aus Werne überzeugte durch ihr Spektrum an inhaltlichen und organisatorischen Ideen für eine umfassende Einbindung von JeKi in den Schulalltag, wie der Integration von JeKi im Arbeitsplan Musik und der Einrichtung einer „Offenen Lernzeit“ zur Überbrückung von Freistunden der Kinder bis zum JeKi-Unterricht.
Der Hauptpreis für die beiden ersten Plätze beträgt jeweils 1.250 Euro, für den zweiten Platz gab es 500 Euro. Das Programm „Jedem Kind ein Instrument“ wurde im Jahr 2007 von der Kulturstiftung des Bundes, dem Land Nordrhein-Westfalen und der Zukunftsstiftung Bildung in der GLS Treuhand e.V. unter Beteiligung der Kommunen des Ruhrgebiets, privater Förderer und der teilnehmenden Familien als Kooperationsprojekt der Kulturhauptstadt RUHR.2010 initiiert. Seit 2011 wird „Jedem Kind ein Instrument“ durch die Landesregierung Nordrhein-Westfalen und die Kommunen gefördert.
pt
Foto: Ensemble der Christy-Brown-Schule Herten zu Gast in der Wittmann-Schule Dortmund. Preisträger des Wettbewerbs Jeki-Schule des Jahres 2013 am 3. Juli 2013. Foto: Stiftung Jedem Kind ein Instrument, Bochum.