Vor zehn Jahren errichtete die Stadt Gronau ein eigenes Rock’n’Popmuseum. In einer umgebauten Turbinenhalle, früher einmal Lebensader der Textilindustrie, kann man Exponate aus mehr als einem halben Jahrhundert Rockgeschichte bewundern, visuelle ebenso wie akustische. Vor dem Gebäude plätschern Wasserspiele, innen drin lädt eine Konzerthalle zu Rockevents ein, akustische Kabinette bilden separate Ausstellungswelten und über allem wacht ein riesiger Roboter-Skorpion, den sich die Scorpions einmal für eine Tournee anfertigen ließen.
Am 13. September nun feierte eine erlesene Besucherschar den zehnten Geburtstag, begrüßt von Museumsleiter Thomas Albers, von Bürgermeisterin Sonja Jürgens und von Landrat Kai Zwicker. Das Museum hat, das stellten die Grußworte durchweg fest, seinen Platz im Herzen der Stadt gefunden, und es strahlt weit über die Stadtgrenzen hinaus aus. So kam aus der holländischen Nachbarstadt auch der Popchor ArtEZ angereist und erwies mit beschwingten Songs seine Reverenz.
Mit kaum weniger Schwung und großer Verve nahm der Senioren-Schlagerchor des Rock’n’Popmuseums die Bühne ein. Das Museum hatte ihn anlässlich seiner Ausstellung „100 Jahre deutscher Schlager“ gebildet und kaum damit gerechnet, dass sich ein beständiges Ensemble bilden würde. Einem mehrzeiligen Aufruf in der örtlichen Presse waren so viele Sängerinnen und Sänger gefolgt, dass die Bühne nun kaum reichen wollte.
Filmbeiträge stellten das Museum vor und entboten Grußbotschaften von Rockmusikern, die Stationen ihrer Karriere mit dem Popmuseum verbinden, zuletzt einen selbstironischen Gruß von Udo Lindenberg persönlich. Dessen Konterfei in nahezu lebensgroßer kokett-künstlerischer Darstellung übergaben Vertreter des Freundeskreises dem Rock’n’Popmuseum als Geschenk.
Den musikalischen Höhepunkt bot schließlich das Jugendjazzorchester NRW, das unter seinen Leitern Gabriel Perez und Stefan Pfeifer-Galilea wahrhaft virtuose Bigband-Kompositionen und Arrangements aufspielte.
rvz
Fotos: Der Senioren-Schlagerchor gratulierte am 13. September 2014 dem Rock’n’Popmuseum Gronau ebenso wie das Jugendjazzorchester NRW unter Leitung von Stefan Pfeifer-Galilea. Andrea Meissner übergab ein Bild von Udo Lindenberg als Geschenk des Freundeskreises. Aus der holländischen Nachbarstadt kam der Popchor ArtEZ angereist, um zum 10. Jubiläum zu gratulieren. Fotos: LMR NRW.