Das JugendJazzOrchester Nordrhein-Westfalen (JJO NRW) feiert in diesem Jahr sein 40-jähriges Bestehen. 1975 als erstes Ensemble seiner Art in der Bundesrepublik Deutschland mit Unterstützung des damaligen nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Johannes Rau gegründet, hat es sich zu einer Big Band mit Vorbildcharakter für viele weitere Landesjugendjazzorchester entwickelt.
Das Orchester verbindet dieses Jubiläum mit verschiedenen Aktivitäten, deren Höhepunkte das Konzert in der Philharmonie Essen, das am 23. April bereits stattgefunden hat, sowie das Konzert am 4. Mai im Konzerthaus Dortmund darstellen. Über das Jahr verteilt kooperiert das Orchester mit Musiklehrern und Ensembleleitern verschiedener NRW-Schulen ind bietet neben Aufführungen Workshops an, um Jugendliche für Jazz zu begeistern. Auch auf dieser Grundlage liefert die Band regelmäßig und reichlich Nachwuchs für das BundesJugendJazzOrchester (BuJazzO). Mit der Bundesauswahl sind übrigens Konzerte geplant wie mit Jugendjazzorchestern anderer Bundesländer.
Zu dem Jubiläumskonzert am 4. Mai hat sich das Orchester ehemalige Mitglieder als Gastsolisten eingeladen. Zu ihnen zählen der Trompeter Markus Stockhausen, der 2005 den WDR-Jazzpreis in der Kategorie „Improvisation“ errang, der Saxophonist Paul Heller, Mitglied der WDR-Big Band, sowie der Pianist und Jazz-Echo-Preisträger Florian Weber, der 2014 den WDR-Jazzpreis in der Kategorie „Improvisation“ erhielt. Als Special Guest wird der Sänger und Schauspieler Gustav Peter Wöhler auftreten. Die Moderation wird, wie bereits im Jahr 2000 zum 25-jährigen Bestehen des Orchesters, Roger Willemsen übernehmen. NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft wird das Jubiläumskonzert besuchen und ein Grußwort sprechen.
Das JJO NRW hat sich insbesondere durch ausgefallene und innovative Projekte einen Namen gemacht. Dazu gehört die Zusammenarbeit mit Künstlern und Ensembles anderer Musikgenres sowie mit klassischen Orchestern. Die Bereitschaft und die Kompetenz, mit der das Auswahlensemble stilübergreifend agiert, führen zu interessanten Kombinationen, die neugierig machen, manchmal provozieren. Hinzu kommen regelmäßig Einladungen an namhafte Solisten aus dem Bereich des Jazz ebenso wie aus den Sparten Pop und Chanson. Ein Dutzend Tonträgerproduktionen belegen die Aktivitäten und die Präsenz in der Szene. Zum Jubiläumsjahr ist die neue CD „Triangle“ erschienen.
Als Kulturbotschafter für NRW in Sachen Jazz führten bislang 37 Konzertreisen des Orchesters rund um den Globus. Das Ensemble sieht es nach wie vor als besondere Herausforderung, Jazz aus Nordrhein-Westfalen auch in jenen Ländern zu präsentieren, in denen diese Musik noch eine Ausnahme darstellt. Konzertreisen dieser Art schweißen die Band zusammen, vermitteln den Jugendlichen Eindrücke und Begegnungen, die sie für ihren weiteren Lebensweg prägen.
2010 erhielt die Band, wie schon 2006, beim Bundeswettbewerb für Auswahlorchester einen 1. Preis, 2013 wurde ihr der WDR-Jazzpreis in der Kategorie „NRW-Jazznachwuchs“ zugesprochen.
(Thomas Haberkamp)