Der Instrumentalverein Dortmund schenkte seiner Stadt zu seinem 125-jährigen Jubiläum ein Konzert im Orchesterzentrum und die Uraufführung eines neuen Werks von Enver Yalcin Özdiker. Die "Metamorphose" für Oud, Kanun, Perkussion und Orchester entstand im Auftrag des Landesmusikrats NRW. Der Komponist selbst erläuterte dem Publikum am 7. Mai im vollbesetzten Saal des Orchesterzentrums, wie er die Orchesterpartien einerseits aus westlicher Tradition entwickelte, andererseits mit den Maqam-Skalen der drei Solisten so prägte, dass sich im letzten Teil des Werks ein Miteinander des ganzen Ensembles und ein Miteinander der Skalen ergibt. Formal als Sinfonische Dichtung gehalten, gemahnt die Tonsprache zunächst an Spätromantik und Moderne. Aus orchestralen Wogen schält sich der silbrigen Klang von Kanun und Oud heraus. Ahmet Bektas, Recep Seber und Ömer Bektas waren die Solisten, die vom Instrumentalverein musikalisch geradezu fürsorglich getragen wurden. Markus Fohr dirigierte das Konzert.
Özdikers Werk stand im Programm dem Tripelkonzert Beethovens gegenüber. Die Interpretation bewies eine bemerkenswerte Leistungsfähigkeit des traditionsbewussten Laienorchesters, noch überragt vom Solistentrio Katharina Lemberg, Violine, Anouchka Hack, Violoncello, und Katharina Hack, Klavier. Stadtdirektor Jörg Stüdemann würdigte die Arbeit des Vereins. 125 Jahre einen Instrumentalverein zusammenzuhalten, sei eine spektakuläre Leistung. Nicht hoch genug geschätzt werden könne auch, dass der Verein stets junge Solisten in seine Konzerte einbinde. Mit der Beauftragung Özdikers trage das Orchester dem heutigen und dem künftigen kulturell diversen Publikum Rechnung, lobte Stüdemann.
Konzert und Kompositionsauftrag wurden aus Mitteln des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW gefördert.
rvz
Fotos: Instrumentalverein Dortmund sowie Ömer Bektas, Ahmet Bektas und Recep Sebe am 7. Mai 2017 im Orchesterzentrum Dortmund; der Instrumentalverein und Katharina Lemberg, Anouchka Hack und Katharina Hack; Fotos: LMR NRW.