Man sollte meinen, dass der Wettbewerb "Jugend komponiert" auch in Zeiten weit reichender Einschränkungen bei Kontakten, bei gemeinsamem Musizieren, bei Online-Unterricht in Musikschulen und weiterführenden Schulen uneingeschränkten Zulauf genösse. Ist doch das Komponieren eine Tätigkeit, die man mit zurückgezogenem Arbeiten, in sich gekehrt, mit den Tönen und Klängen allein im Kopf des Schaffenden, der Schaffenden, verbindet.
Doch ganz so ist es in Pandemiezeiten nicht, der Wettbewerb erfuhr 2021 eine geringere Resonanz als in vorherigen Durchgängen. Offensichtlich führten die genannten Einschränkungen dann bei den Kindern und Jugendlichen in NRW doch zu einer erzwungenen Schaffenspause, sei es wegen fehlender Anregung und Anleitung durch Lehrerinnen und Lehrer in Schulen und Musikschulen oder auch wegen fehlender Inspiration bei Kammermusik, im Schulorchester und Konzerten.
So bewertete die Jury von "Jugend komponiert" NRW in diesem Jahr nur ca. 50 Arbeiten von 25 jungen Musikschaffenden, aber, und das ist die gute Nachricht, trotzdem waren viele hochklassige Kompositionen und Tracks dabei. Diese kamen einerseits von Jugendlichen, die sich schon früher am Wettbewerb beteiligt hatten und sich auch von den Widrigkeiten der Pandemie nicht abschrecken ließen, andererseits aber auch von einigen wenigen Jugendlichen, die das Komponieren und den Wettbewerb für sich selbst neu entdeckt haben. Das freute das Juryteam besonders.
Beteiligt bei der Bewertung waren Prof. André Stärk, Dr. Walter Lindenbaum, Anna-Luca Mohrhenn, Blörn Raithel, David Graham, Wilfried Maria Danner und Karin Haußmann.
Der Landesmusikrat versucht, im Herbst ein Präsentationskonzert, live und möglichst mit Publikum, zu organisieren, in dem die besten bzw. besonders geeignete Arbeiten hörbar gemacht werden. Der Termin hierzu wird rechtzeitig und in geeigneter Weise mitgeteilt.
Einen Überblick über die Arbeiten und deren Bewertung bietet die Ergebnisliste von "Jugend komponiert". NRW 2021 (s. Anlage).
(Michael Bender)