In der Aula der Folkwang Universität gaben das Jugendzupforchester NRW und Christian de Witt am 29. Oktober ein Konzert im Essener Festival „NOW! Word up!“, in dem sie u.a. den selten aufgeführten „König von Harlem“ von Heinrich Konietzny erstehen ließen. Fabian Strotmann sang die Titelrolle, einen Text von Garcia Lorca, mit einer souverän eindringlichen Gestaltung. Dem Motto des Festivals "Word up!" trug auch Yasuo Kuwaharas "Jenseits des Regenbogens" Rechnung, bei dem einzelne Musiker aus dem Orchester hervortreten und nach und nach eine alte japanische Sage deklamieren, die in den musikalischen Sätzen dann ausgestaltet wird.
Hinzu kam Oliver Grafschmidts tief gehende Mahnung „Souq“, die Bombardierung des Arme-Leute-Marktes al-Nasr in Bagdad am 28. März 2003 und ihre Opfer nicht zu vergessen. Zum Schluss und als Vorgriff auf den Auftritt am Folgetag eine Suite von Szenen aus Michael Nymans Soundtrack "Man with the Movie Camera", bearbeitet für Zupforchester von Christian de Witt. Die minimalistischen Linien flossen elegant durch die akustisch bestechende Aula der Universität, den längsten Applaus aber zog die Interpretation des Werks Konietznys auf sich.
rvz
Foto: „Der König von Harlem“ von Heinrich Konietzny mit dem Jugendzupforchester NRW und Tenor Fabian Strotmann am 29. Oktober 2016 in der Folkwang Universität. Foto: LMR NRW.