Es war ein spannendes Unterfangen, das die rund siebzig jungen Musikerinnen und Musiker im Alter von 14 bis 25 Jahren aus NRW während ihrer diesjährigen Herbsttournee in fünf chinesische Städte unternehmen durften. Auf Einladung der Nanjing Philharmonic Society spielte das Orchester in ausverkauften Sälen rund um die Metropole Shanghai.
Dabei begeisterte das Ensemble sein chinesisches Publikum u.a. mit Puccinis "Turandot", Arturo Marquez‘ "Danzon No. 2", Alfred Reeds Klassiker für sinfonische Blasmusik, den "Armenian Dances" und unterhaltenden Stücken wie einem Tribute to George Gershwin oder den "Latin Treasures" von Naohiro Iwai.
Doch boten die deutschen Instrumentalisten unter der Leitung ihres Dirigenten Pierre Kuijpers nicht nur westliche Musik, sondern tauchten selber ein in die landestypische Melodik ihrer Gastgeber: Mit ihrer Interpretation chinesischer Klassiker wie dem berühmten "Yasmin" (chin. "Mo Li Hua"), einem ostchinesischen Volkslied über den Wunsch nach erfüllter Liebe, ernteten die Musikerinnen und Musiker tosenden Applaus.
Mit ebensolcher Begeisterung begleitete das Publikum die Darbietung des auch in China sehr beliebten Radetzky-Marsches, den die jungen Musikerinnen und Musiker jeweils zum Ausklang ihrer Konzerte präsentierten. Zwischen dem 15. und 24. Oktober machte das Ensemble Station in modernen Theatern und Konzertsälen der Städte Hangzhou, Jiaxing, Tongxiang, Ningbo (alle Provinz Zhejiang) und im großen Auditorium der University of Shanghai.
Neben der musikalischen Begegnung von östlicher und westlicher Musik waren es die Erfahrungen mit der chinesischen Kultur, die die Herbsttournee der JungenBläserPhilharmonie NRW zu einem nachhaltigen Erlebnis für alle Beteiligten gemacht haben: Teezeremonien, die traditionelle Seidenfertigung, der Austausch mit chinesischen Studentinnen und Studenten sowie die energetische Aufbruchsstimmung im sich permanent erneuernden Shanghai zeigten China als ein spannendes Land zwischen Tradition und Moderne, das auch zukünftig ein lohnendes Ziel für den kulturellen Austausch zwischen West und Ost bietet.
Die Junge Bläserphilharmonie steht in der Trägerschaft von Landesverband der Musikschulen in NRW und Landesmusikrat NRW. Sie ist ein Förderprojekt des Ministerpräsidenten des Landes NRW. Die Konzertreise wurde zudem vom Goethe-Institut gefördert.
Hedwig Otten