Der zweite Abend des Bundeswettbewerbs Creole stellte sechs weitere Weltmusik-Ensembles vor, darunter das „Duo Santoor“ und die türkisch-kurdische Band „Kavpersaz“ aus Nordrhein-Westfalen. In „Huxleys Neuer Welt“ bewiesen beide Ensembles ihre Klasse. Das „Duo Santoor“ - Poolad Torkamanrad und Rouzbeh Motia - entfesselte mit zierlichen Holzschlegeln auf den jeweils 72 Saiten der alten iranischen Form des Hackbretts, des Santoors, rhythmisierte Flächen, die sich immer neu überlagerten.
„Kavpersaz“ spielte in eigenen Arrangements armenische und kurdische Weisen, die Yasin Boyraz auf der Hirtenflöte Kaval und auf der kleinen Flöte Erbane hauchte, getrieben von Fethi Ak’s komplexer Perkussion im 14/8-Takt und begleitet von den rasenden Dialogen zwischen Umut Yilmaz an der Baglama und Baris Boyraz an der klassischen Gitarre.
Die Mitbewerber setzen den beiden Ensembles einiges entgegen. Auffallend vor allem das „Lao Xao Trio“ aus Dresden: Sängerin Khanh Nguyen, Cellist Diethard Kraus und Gitarrist Stefan Wehrenpfennig eröffnen einen sehr experimentellen Zugang zur vietnamesischen Tradition und zu westlichem Jazz. Die Ausdrucksstärke des stark verinnerlichten Gesangs sorgte im großen und gut gefüllten Saal des Huxleys für ungewöhnliche Ruhe und Konzentration.
Der dritte Abend wird am Samstag weitere sechs Bands sowie das Gast-Ensemble „1884“ vorstellen, das spielt, bis die Jury die Ergebnisse verkündet.
rvz .
Foto: Das Duo Santoor am 20. Mai 2011 in Huxleys Neuer Welt. Foto: LMR NRW