Ein Jugend-musiziert-Konzert stellte am 23. Juni in der Kölner Philharmonie eine Auswahl von nordrhein-westfälischen Preisträgern aus dem Bundeswettbewerb vor. Peter Haseley begrüßte das Publikum im Namen des Landesausschusses Jugend musiziert und freute sich über die große Zahl von Preisen, die Musikerinnen und Musiker nachhause gebracht hatten. Von den 324 nordrhein-westfälischen Preisträgern, die in Braunschweig am Bundeswettbewerb teilnahmen, erzielten alle mindestens das Prädikat „Mit sehr gutem Erfolg“, 225 erreichten Zweite und Dritte Preise, 59 gar einen Ersten Preis.
Wie verdient das war, bewies nun eine Auswahl von Künstlerinnen und Künstlern in der Kölner Philharmonie, Sonja Kowollik (Jg. 2001) etwa mit einer zauberhaften Interpretation zweier Sätze aus Bachs Französischer Suite Nr. 5, Yumeka Nakagawa (Jg. 2001) mit einer burlesken Interpretation von Rachmaninows Polka italienne, Nina Gurol (Jg. 1997) mit einer ebenso akrobatischen wie farbigen „Paraphrase de concert sur Rigoletto“ von Franz Liszt und Julian Partzsch (Jg. 2000) mit einem intelligenten eigenem Duett von Fagott und selbst programmierter Elektronik.
Das Vokale wurde diesmal nur durch Anastasia Dacenko (Jg. 1993) vertreten, die begleitet von Anna Sydorenko in Dvoraks „Lied an den Mond“ jede Facette des Texts ausdeutete. Linda Guo (Jg. 1999) und Manuel Lipstein (Jg. 2001) bewiesen mit dem Duo „Dhipli Zyia“ für Violine und Violoncello, wie klangsinnlich Iannis Xennakis komponierte. Katharina Fischer, Katharina Bär, Philip Schopen und Carlotta Manno präsentierten Alfred Uhl als Spätromantiker anhand seines Divertimentos für drei Klarinetten und Bassklarinette.
Für die Einbeziehung des Rock in das Preisträgerrepertoire sorgte Nils Bölting (Jg. 1998), der Jimi Hendrix’ „Little Wing“ für E-Gitarre überraschend introvertiert in den 2000-Plätze-Saal ausgreifen ließ.
Weitere Höhepunkte der Ensemble-Kunst rundeten das Programm ab, Patrick Miles Oppelcz (Jg. 1997) und Michaela Lieder (Jg. 1996) mit zwei Sätzen aus Prokofjews Sonate für zwei Violinen C-Dur, das überaus homogene Bläserquintett von Sophia Aretz, Katharina Althen, Mira Schroeter, Sebastian Steube und Niklas Plückebaum mit zwei Stücken aus Iberts „Trois Pièces brèves“ und als Höhepunkt zum Schluss Anna Maria Wehrmeyer und Lara Boschkor mit dem Finalsatz aus Ysayes Sonate für zwei Violinen solo a-Moll.
Durch das Konzert moderierte Daniel Finkernagel, sowohl die Werke als auch die Interpretinnen und Interpreten mit markant einführenden Sätzen näherbringend. Das Konzert war eine Veranstaltung von KölnMusik und Landesmusikrat NRW. Die Projektleitung hatte Michael Bender. Jugend musiziert NRW ist ein Projekt des Landesmusikrats NRW, gefördert vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW und der nordrhein-westfälischen Sparkassen.
rvz
Fotos: Yumeka Nakagawa am 23. Juni 2014 in der Kölner Philharmonie; das Bläserquintett von Sophia Aretz, Katharina Althen, Sebastian Steube, Niklas Plückebaum und Mira Schroeter; Anna Maria Wehrmeyer und Lara Boschkor; Peter Haseley und Moderator Daniel Finkernagel. Fotos: LMR NRW.