In einem gemeinsamen Schreiben begrüßen Schulministerin Sylvia Löhrmann und Kulturministerin Ute Schäfer die Empfehlung der Kulturministerkonferenz zur kulturellen Bildung von Kindern und Jugendlichen. Sie weisen darauf hin, dass diese ein Kernanliegen der Kulturpolitik und der Bildungspolitik in Nordrhein-Westfalen sei:
„Zahlreiche Projekte und Initiativen von Bund, Ländern, Kommunen und Zivilgesellschaft haben in den vergangenen Jahren die vielfältigen Kooperationen von Bildungs- und Kultureinrichtungen unterstützt und die Vernetzungen vor Ort gefördert. Unser Ziel ist es, dass möglichst viele Kinder und Jugendliche einen verlässlichen Zugang zu Kunst und Kultur bekommen.“
Die Empfehlung der Kultusministerkonferenz zur kulturellen Kinder- und Jugendbildung von 2007 hat hierzu Impulse gegeben. Aufgrund der Weiterentwicklungen der kulturellen Bildung in Bund, Ländern und Kommunen hat die Kultusministerkonferenz eine Überarbeitung der Empfehlung vorgenommen. Die Kultusministerkonferenz betont in den Empfehlungen den hohen Stellenwert kultureller Bildung für ein gelingendes Aufwachsen junger Menschen in unserer demokratischen Gesellschaft.
Sie begrüßt und unterstützt die vielfältigen Initiativen der kulturellen Kinder- und Jugendbildung von Bund, Ländern, Kommunen und der freien Szene. Die Empfehlungen verweisen darauf, dass die Herausforderung der kommenden Jahre in der Schaffung nachhaltiger und verlässlicher Strukturen in Bund, Land und Kommunen besteht, um kulturelle Bildung in allen Bildungs- und Kultureinrichtungen zu verfestigen.
Verstärkte Aufmerksamkeit erhalten in der aktualisierten Empfehlung die Themen Ganztag, Kulturorte als Lernorte, Partizipation/Teilhabe, Fortbildung und Verankerung der kulturellen Bildung als Querschnittsthema im Schulcurriculum. Besonders der Aspekt des Zusammenwirkens von Schulen, Kultureinrichtungen und außerschulischer Kinder- und Jugendbildung wird deutlicher hervorgehoben.
Die Kulturministerkonferenz schlägt eine gemeinsame Agenda aller an der kulturellen Kinder- und Jugendbildung beteiligten gesellschaftlichen Kräfte vor. Dazu zählt der Aufgabenbereich „Freude an Kreativität im vorschulischen Bereich wecken“, zu dem die Autoren u.a. ausführen: „Kindgerechtes Singen und rhythmisches Sprechen sind erste musikalische Erfahrungen und fördern zugleich die Sprachentwicklung.“
Beim Aufgabenbereich „Kulturelle Bildung in der Schule verankern“ heißt es u.a.: „Die Schulen können der kulturellen Bildung von Kindern und Jugendlichen wertvolle Impulse geben, wenn sie ihr Unterrichtsangebot durch die Zusammenarbeit mit Akteuren und Räumen der kulturellen Kreativität außerhalb von Schule ergänzen – wobei an Unterricht in Ateliers, Museen, Theatern, mit Orchestern, Bands oder Tonstudios, in Bibliotheken oder Baudenkmälern etc. ebenso zu denken ist wie umgekehrt an die Einbeziehung von Angeboten Kulturschaffender in den Schulen. Bei letzterem sollte darauf geachtet werden, dass Künstlerinnen und Künstler ihre spezifisch künstlerische Arbeits- und Wirkungsweise in die Schule einbringen und in ihrer Differenz zum Schulunterricht als Bereicherung wirken können.“
Grundlage für die Überarbeitung waren die Ergebnisse des Bildungsberichts 2012 der Kultusministerkonferenz und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung „Bildung in Deutschland 2012“ mit dem Schwerpunktkapitel „kulturelle/musisch/ästhetische Bildung im Lebenslauf“ sowie die Ergebnisse des 10. Kamingesprächs der Kultusministerkonferenz im Oktober 2012 zum Thema „Kultur und Schule“.
Die Empfehlungen stehen unten zum Download bereit.