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Kulturstaatssekretär Neuendorf vergab die Spielstättenprogrammprämien NRW im Lokal Harmonie Duisburg

Das „Lokal Harmonie“ in Duisburg-Ruhrort beeindruckt mit dem Charme baufälliger Betriebsarchitektur. Kaum eine Wand trägt glatten Putz und so mancher Rückbau gewerblicher Gebäudeteile hat deutliche Spuren in den Räumen gelassen. Die akustischen Bedingungen jedoch sind fabelhaft, Sessel und Sofa bequem, die Theke ist eine Augenweide und vor allem das kunstspartenübergreifende und dabei jazzzentrierte Programm kann sich sehen lassen.

Das empfand nicht nur die Jury der Spielstättenprogrammprämien NRW so, das pries auch Duisburgs Kulturdezernent Thomas Krützberg, der seine Teilnahme an der Islamkonferenz der Bundesregierung eigens verkürzte, um die Prämierung des Duisburger Lokals zu erleben und öffentlich zu begrüßen. Eine illustre Schar von Spielstättenbetreibern und Fans war zusammengekommen, als Kulturstaatssekretär Bernd Neuendorf und Landesmusikratsrepräsentant Reinhard Knoll die Spielstättenprogrammprämien in Form von dotierten Urkunden an acht Vertreter von nordrhein-westfälischen Clubs und Spielstätten überreichten.

Sie allesamt haben sich verdient gemacht mit Programmen, die insbesondere in der Region aktive Bands und Nachwuchsgruppen des Jazz und avancierten Pops präsentieren. Bernd Neuendorf betonte deren Bedeutung für das Musikleben, das auf solche Bands angewiesen ist, die noch nicht berühmt sind, aber von denen wichtige Impulse ausgehen. Reinhard Knoll würdigte deren Rolle im Kulturgefüge, um das sich der Dachverband Landesmusikrat NRW kümmert. Thomas Krützberg sah sich in der Pflicht, gerade die freie Szene der Stadt besonders zu fördern. Man solle ihn dabei beim Wort nehmen, setzte er hinzu, nachdem er kurz zuvor den wieder in Betrieb genommenen kleinen Saal der Mercatorhalle mit eröffnet hatte, der eine andere Kulturform des Musiklebens präsentiert.

Seitens des Lokals Harmonie nahmen Rüdiger Eichholtz und Wolfgang van Ackeren die Urkunde entgegen, die mit einer Prämie von 5.000 Euro verbunden ist. Eine solche erhielten auch das domicil (Dortmund), der Jazzkeller (Krefeld), die Jazzschmiede (Düsseldorf), die Klangbrücke Aachen, das Loft 2nd Floor (Köln), der Ort (Wuppertal) und das Weltkunstzimmer (Düsseldorf). Die Jazzredaktion von WDR 3 stellt die Preisträger in der Sendung „Szene NRW“ vor.

Dass die Musik in der Harmonie etwas gilt, demonstrierten Tim Isfort (Kontrabass), Jan Klare (Saxophon) und Dirk Friedrich (chromatische Mundharmonika) mit zwei eindrucksvoll gestalteten Wildwasserfahrten durch die Wasserfälle der Improvisierten Musik.

Die acht Spielstätten waren auf Antrag durch eine Jury ausgewählt worden: Christina Fuchs (Musikerin), Thomas Baerens (Referatsleiter Musik, Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW), Dr. Bernd Hoffmann (Redaktionsleiter Jazz WDR3), David Möllmann (Initiative muensterbandnetz.de) und Annette Maye (Musikerin).

Die Spielstättenprogrammprämien werden vom Landesmusikrat NRW initiiert und getragen und vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport finanziert. Die Gesamtsumme der Prämien ist begrenzt, von daher bedeutet die Nichtberücksichtigung einer verdienten Initiative aus NRW keine Aussage über die Qualität ihrer Arbeit. Die Organisation der Vergabe lag in den Händen von Eva Luise Roth.

rvz

Fotos: Hans-Martin Müller (Loft 2nd Floor Köln) und Reinhard Knoll (Landesmusikrat NRW) am Abend des 14. Januar 2015 im Lokal Harmonie Duisburg; Dr. Hansotto Schwacke und Dr. Gwendolen Webster (Klangbrücke Aachen), Staatssekretär Bernd Neuendorf (Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW), rechts Peter Weiss (Jazzschmiede Düsseldorf); Jan Klare (Saxophon), Tim Isfort (Kontrabass) und Dirk Friedrich (Mundharmonika) umrahmten die Vergabe der Spielstättenprogrammprämien NRW im Lokal Harmonie Duisburg; Ute Völcker (Ort Wuppertal) und Thomas Krützberg (Kulturdezernent der Stadt Duisburg); Fotos: Thomas Ahrendt, Köln, www.studio157.info