Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff eröffnete die diesjährige Landesbegegnung „Schulen musizieren“ in der Düsseldorfer Musikhochschule. In seiner Ansprache erläuterte er die beabsichtigte Ausdehnung des Programms „Jedem Kind ein Instrument“ aus ganz NRW. Wert legte er auf die Feststellung, dass dieses Programm keine Kritik, sondern eine besondere Wertschätzung der Arbeit von Musiklehrern an Grundschulen darstelle. Auch solle das Programm weiterhin den schulischen Musikunterricht nicht ersetzen, sondern ergänzen.
Walter Lindenbaum, Vorsitzender des Verbands deutscher Schulmusiker NRW und Präsidiumsmitglied des Landesmusikrats, dankte Grosse-Brockhoff für seine Initiativen zur kulturellen Bildung und freute sich darüber, dass in dem Konzept der Ausdehnung insbesondere Jeki-Koordinatoren unter den Grundschullehrern vorgesehenen seien, die für diese Tätigkeit auch eine Freistellung von ein bis zwei Stunden erhalten sollten. Er übergab dem Staatssekretär ein Thesenpapier des VDS NRW zur Situation des Musikunterrichts bei "Jedem Kind ein Instrument".
Das Schulorchester "Hugo" des Ursulinengymnasiums Werl bot zu Beginn der Veranstaltung ein triumphales, blechgeprägtes Finale der Sinfonie „Aus der neuen Welt“ von Dvorak, dessen der Begegnung geschuldete Kürzungen man bedauerte. Dass es auch mit leisen Tönen anrühren kann, bewies es mit John Williams’ Soundtrack zu „Forrest Gump“.
Auch die weiteren Orchester, Bands und Chöre zeigten ein erstaunliches Niveau schulischen Musizierens, das die Begegnung zum Ohrenschmaus machte: der Popchor der Realschule Nieheim „Streetnoise“, der Chor und das Orchester der Gemeinschaftsgrundschule Vorst, die Big Band der Gesamtschule Iserlohn „Jazzination“, der Schulchor des Gymnasiums St. Wolfhelm Schwalmtal und das Blasorchester des Gymnasiums Paulinum Münster.
"Schulen musizieren" ist ein musikalisches Förderprojekt, das seit 1981 vom Verband Deutscher Schulmusiker veranstaltet wird, seit 1991 in gemeinsamer Trägerschaft mit dem Landesmusikrat NRW. Ziel ist es, die Öffentlichkeit auf die Bedeutung und Notwendigkeit der Musikerziehung in der allgemein bildenden Schule hinzuweisen. die Leistungsfähigkeit schulischer Musiziergruppen zu demonstrieren und neue Impulse für das Ensemble-Musizieren zu geben.
Der Landesbegegnung waren Regionalbegegnungen mit 42 Ensembles in Iserlohn, Marsberg, Bornheim, Köln, Dortmund und Oberhausen vorangegangen. Jeweils ein Vorstandsmitglied des VDS hatte eine Begegnungsveranstaltung betreut und besucht. Der Vorstand wählte dann die sechs Ensembles für die Düsseldorfer Landesbegegnung aus, die der Landesbeauftragte des VDS für Schulen musizieren Dr. Dieter Döben organisierte.
Nordrhein-Westfalen wird, wie jedes Bundesland, im Jahr 2011 ein Ensemble zur mehrtägigen Bundesbegegnung nach Bremen schicken. Das Partnerland wird Großbritannien sein, welches dann ebenfalls einige Schulensembles zur Veranstaltung entsenden wird.
Die Landesbegegnung "Schulen musizieren" wurde gefördert vom Ministerium für Schule und Weiterbildung Nordrhein-Westfalen. Ergebnisse werden in Kürze unter <link http: www.vds-musik-nrw.de>www.vds-musik-nrw.de eingestellt.
rvz
Fotos: Fertig zum Aufmarsch im Foyer der Musikhochschule Düsseldorf.
Der Popchor der Realschule Nieheim „Streetnoise“, davor Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsgrundschule Vorst.
Sänger der Gemeinschaftsgrundschule Vorst.
Die Big Band der Gesamtschule Iserlohn „Jazzination“. Fotos: LMR NRW.