Gesund, munter und überaus angeregt ist das Landesjugendakkordeonorchester NRW zum Ende der Herbstferien aus dem sibirischen Russland zurückgekehrt. Es war eine ebenso kalte wie musikreiche Reise, die von keinen Unfällen oder Krankheiten überschattet war, hingegen manchen musikalischen Höhepunkt und einen Auftritt im russischen Fernsehen beinhaltete. Scheljabinsk, Stadt des ersten Konzerts, liegt direkt an der Grenze zu Sibirien.
Für die Musiker bedeutete die Stadt einen Kulturwechsel – es gibt keinen Tourismus und entsprechend auch kaum Infrastruktur für Auswärtige. Doch die Universität von Tscheljabinsk verfügt über eine Fakultät für die deutsche Sprache, die vom Goethe-Institut ausgezeichnet wurde und mit Lehrmaterial unterstützt wird. Dort residierte das Orchester einen Tag und führte Werkstattgespräche mit Studentengruppen. Studenten der Fakultät begleiteten das Orchester auch zu den weiteren Konzerten.
Alle Konzerte waren fast oder ganz ausverkauft. Ein überwiegend junges Publikum nahm die Akkordeonkunst aus Deutschland begeistert auf, auch als das Landesjugendorchester anlässlich eines Solistenwettbewerbs ein Galakonzert bestritt. Sibirien ist ein Hort hochvirtuoser Akkordeonsolisten und vor allem des Sentiments – wohl nirgendwo wird dieses traditionelle Instrument ausdrucksvoller und klagender gespielt als dort – eine weitere Fülle von Anregungen für die jungen Musikerinnen und Musiker aus Nordrhein-Westfalen. Das Orchester und seine Reise wurde vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW, dem Landesmusikrat NRW und dem Goethe-Institut unterstützt.
Isolde Alka, rvz
Foto: Das Landesjugendakkordeonorchester in Tscheljabinsk Oktober 2011. Foto: Studio157.de, Thomas Ahrendt, Köln