Kulturministerin Christina Kampmann hat in Düsseldorf den ersten Landeskulturbericht NRW vorgestellt. Der 268 Seiten starke Bericht präsentiert Daten, Fakten und Analysen, die einen detaillierten Überblick über die Kulturlandschaft Nordrhein-Westfalens verschaffen. "Erstmals bietet eine Landesregierung eine breite Datengrundlage für eine kulturpolitische Debatte der Kunst- und Kulturszene an. Auf Basis des Landeskulturberichts können Kommunen und Kreise, privatwirtschaftliche sowie gemeinnützige Kulturakteure zentrale kulturpolitische Fragen gemeinsam angehen und neue Impulse setzen“, erklärte Ministerin Kampmann.
Der Bericht untersucht die kulturelle Infrastruktur Nordrhein-Westfalens, befasst sich mit dem Kulturpublikum und dessen Veränderungen durch den demografischen Wandel sowie mit den Produktionsbedingungen in Kunst und Kultur. Dabei wird deutlich, dass das Interesse der Menschen in Nordrhein-Westfalen an Kultur ungebrochen ist. Etwa jeder Dritte besucht mindestens einmal im Jahr ein Theater, 37 Prozent mindestens einmal jährlich ein Museum und 31 Prozent mindestens eine Opern-, Ballett oder Tanzaufführung. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler an öffentlichen Musikschulen stieg seit 2010 von 223.624 auf über 327.000 in 2014, und die Jugendkunstschulen konnten 2014 mit 75.000 Kindern und Jugendlichen 9.000 mehr als noch 2011 erreichen. Auch das Publikum in öffentlichen Theatern stieg in diesem Zeitraum von 3,2 auf 3,4 Millionen Menschen an und noch stärker an privaten Theatern, nämlich von 1,4 Millionen Menschen in der Spielzeit 2009/10 auf 1,9 Millionen Menschen in 2013/14. Es gibt aber auch Rückgänge zu verzeichnen, etwa bei der Zahl der Buchhandlungen, die um mehr als zwanzig Prozent abnahm von 1100 (2010) auf 846 (2014).
Die Zahlen zu den kommunalen Kulturfinanzen zeigen: Die Lage ist angespannt, aber insgesamt stabil. Im Jahr 2014 haben die Kommunen mit 1,2 Milliarden zum Kulturbereich in NRW beigetragen und das Land mit 526 Millionen Euro. Das beinhaltet für das Land auch die Kunst- und Musikhochschulen und bedeutet gegenüber 2010 einen Anstieg um zehn Prozent.
In Kunst- und Kulturberufen arbeiten zwei Prozent aller Erwerbstätigen in NRW. Viele von ihnen sind selbständig. Allerdings sank ihr Umsatz von 2009 bis 2015 um durchschnittlich 20 Prozent.
Der erste Landeskulturbericht NRW 2017 erscheint nach zweijährigen Recherchen und Studien auf der Basis des Kulturfördergesetzes vom Dezember 2014 und wird künftig immer zum Ende einer Legislaturperiode veröffentlicht werden. Die neue Regierung erarbeitet auf seiner Grundlage einen Kulturförderplan für fünf Jahre. Kulturförderplan und Landeskulturbericht sorgen somit als neue Instrumente der Landeskulturpolitik für mehr Planungssicherheit im Kunst- und Kulturbereich.
Der Ausschuss für Kultur und Medien des Landtags NRW wird sich am 23. März auf seiner Sitzung in Aachen-Kornelimünster mit dem Landeskulturbericht NRW 2017 befassen.
Auf der Seite <link https: www.mfkjks.nrw landeskulturbericht>www.mfkjks.nrw/landeskulturbericht stehen der Bericht und weitere Informationen zum Download bereit.
Landeskulturbericht für NRW