Zu seiner Zeit war Gottfried August Homilius eine Art Referenz-Komponist. Kandidaten für eine Kantoren- und Musikdirektorenstelle des späten 18. Jahrhunderts mussten zeigen, dass sie komponieren können und sich dabei an Homilius messen lassen. Heute ist sein Werk selten zu hören. Seine Markus-Passion bringt nun der Projektchor St. Gertrud – St. Ignatius in Essen zum Gehör:
Sonntag, 13. April 2014 um 17.00 Uhr in der Reformations-Kirche (Julienstraße 39, 45130 Essen).
Wer sich die Markuspassion von Homilius anhört, wird an die Passionen Johann Sebastian Bachs erinnert. Evangelienbericht, Choräle, Volkschöre und Arien kommen hier wie dort vor. Auch stilistisch gibt es viele Gemeinsamkeiten. Und dennoch gehört die um 1768 entstandene Homilius-Passion des bedeutenden Dresdener Kreuzkantors einer neueren Zeit an. Der schlichtere Tonfall der Rezitative und die liedhaften Arien künden vom Zeitalter der Empfindsamkeit. Eine Überraschung bietet der Schlusschor der Markuspassion, der nicht in der Trauer verbleibt, sondern von der Versöhnung mit Gott kündet und einen ungewohnt freudigen Ton anschlägt.
Als Solisten wirken mit: Claudia Duschner (Sopran), Marion Thienel (Mezzosopran), Tim Stekkelies (Bariton), Michael Pflumm (Evangelist und Arien) und Lucas Singer (Vox Christi). Der Projektchor St. Gertrud – St. Ignatius wird begleitet vom Essener Ensemble „camerata assindia“. Die Leitung liegt in den Händen von Björn Christoff Spörkel.
Der Eintritt zum Konzert ist frei, jedoch sind Spenden willkommen.
Das Konzert wird gefördert aus Mitteln des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport über den Landesmusikrat NRW und durch die Allbau-Stiftung.
Foto:Chorgemeinschaft St. Gertrud – St. Ignatius