Bildungspartnerschaften zwischen Einrichtungen der Bürgerschaft und der Kommunen auf der einen Seite und den Schulen auf der anderen Seite gibt es schon seit vielen Jahren. Seit 2009 treiben Land und Kommunen in NRW sie systematisch voran. 1.300 Schulen sind beteiligt, 375 Einrichtungen des Kultur- und des Sportlebens und die Zahlen wachsen ständig. Im Landtag unterzeichneten jetzt Schulministerin Sylvia Löhrmann, Kultur- und Sportministerin Christina Kampmann und Vertreter des Deutschen Städtetags NRW, des Städte- und Gemeindebunds NRW und des Landkreistags eine Erklärung, auf deren Basis dieses Netz bis 2025 weiter ausgebaut werden soll.
Mit im Rund des Saals saßen Vertreter von Verbänden wie Landesmusikrat, Landesverband der Musikschulen in NRW, Bibliotheksverband NRW und Landessportbund NRW. Neben kommunalen Einrichtungen wie öffentlichen Musikschulen, Museen und Stadtbibliotheken sind es auch vereinsgetragene und kommunal geförderte Einrichtungen des Kulturlebens und des Sports, die sich in Partnerschaften mit Schulen begeben.
Die Schulen profitieren davon, wie Schulministerin Löhrmann betonte. "Schule ist kein geschlossener Raum; wir haben eine gute Partnerschaft, gekennzeichnet von einem gegenseitigen Wertschätzen, um Schule besser und lebendiger zu gestalten." Und konkret benannte sie den Mehrwert für die Schülerinnen und Schüler mit den Worten: "Direkte Begegnungen sind wichtig; ein Musikinstrument zu spielen ist schöner, wenn es echt ist, wenn es analog geschieht."
Der Landeskulturpolitik stehen diese Partnerschaften nahe, so Ministerin Kampmann, denn ein Schwerpunkt liegt eindeutig auf der Kulturellen Bildung, wovon der soeben erschienene Landeskulturbericht für NRW zeugt. Er weist auch die bestehende Herausforderung aus, so Kampmann, "dass Kinder aus Einwanderungskulturen von kulturellen Angeboten nicht so erreicht werden wie andere." Wichtig sei, dass schon Kinder kulturelle Einrichtungen als Bildungspartner kennenlernen, dann bleiben sie auch. "Die kulturellen Präferenzen, die man in Kindheit und Jugend erwirbt, bleiben bis zum Alter," so Christina Kampmann.
Eingeladen, der Unterzeichnung beizuwohnen, waren auch Schülerinnen, Schüler und Lehrerinnen dreier Schulen, des Luisen-Gymnasiums Düsseldorf, der Grundschule Sand Bergisch Gladbach und des Kreuzgymnasiums in Köln. Sie berichteten von Projekten, die sie im Zuge von Bildungspartnerschaften unternommen hatten. In Zusammenarbeit mit einer Düsseldorfer Gedenkstätte setzten sich die Düsseldorfer Schülerinnen und Schüler mit der Reichsprogromnacht auseinander, erarbeiteten die Hintergründe und erfuhren Schicksale betroffener Bürgerinnen und Bürger.
Die Bergisch Gladbacher Grundschüler besuchten eine historische Papierwerkstatt, Teil des LVR-Industriemuseums in Solingen, und konstruierten u.a. ein funktionsfähiges Wasserrad aus Papier. "Es ist viel besser, Dingen zu begegnen als von der Tafel abzuschreiben," meinte Schülerin Nike.
Das Kreuzgymnasium Köln arbeitet mit der Kölner Stadtbibliothek zusammen. In der Bibliothek lernten sie, wie man für eine Facharbeit recherchiert, was durchaus von Wert für ein späteres Studium ist, wie Greta Goss und Chiara Schmidt betonten, während Mitschüler Finn Ziegler vom 3D-Drucker der Bibliothek schwärmte. Der Nutzen ist gegenseitig, so Claus Hamacher vom Städte und Gemeindebund, denn "die außerschulischen Partner profitieren durch den Zugang zu jungen Menschen".
Also unterzeichneten er, Klaus Hebborn vom Städtetag NRW, Ministerin Löhrmann, Ministerin Kampmann und Dr. Martin Klein vom Landkreistag NRW die Erklärung "Kommunale Bildungs- und Kultureinrichtungen sind BIldungspartner in NRW", die Christiane Bröckling vom LVR-Zentrum für Medien und Bildung und die um sie versammelten Partner in etlichen Sitzungen vorbereitet hatten.
<link http: www.bildungspartner.schulministerium.nrw.de bildungspartner veranstaltungen>Zur "Gemeinsamen Erklärung" und offiziellen Pressemitteilung auf der Website der Bildungspartner NRW
rvz
Foto: Claus Hammacher vom Städte- und Gemeindebund NRW, Klaus Hebborn vom Städtetag NRW, Ministerin Sylvia Löhrmann, Ministerin Christina Kampmann und Dr. Martin Klein vom Landkreistag NRW unterzeichnen am 27. März 2017 die Bildungspartner-Erklärung im Landtag NRW; Foto: LMR NRW.