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Musiker der "offenen Sprache": Preisträgerkonzert Jugend jazzt NRW am 26. Februar im Domicil

Gleich der erste Auftretende brach den Bann: Noah Küppers, 9 Jahre alt und aus Düsseldorf angereist, spielt "James" von Pat Metheny auf seiner Gitarre so berückend, dass das Publikum im Domicil ihm zu Füßen lag. Eine Rhythmusgruppe aus dem Jugendjazzorchester NRW begleitete ihn mit Bedacht und ließ seinen Melodieanverwandlungen allen Raum. Das Domicil war brechend voll, als die Preisträgerinnen und Preisträger der Solo- und der Bigband-Kategorien von Jugend jazzt NRW antraten, und binnen kurzem stellte sich Begeisterung ein. Allen voran bei Kulturministerin Christina Kampmann, Dortmunds Bürgermeisterin Birgit Jörder, Landesmusikratspräsident Reinhard Knoll und Musikschulleiter Volker Gerland, dessen Haus seit Jahrzehnten Partner des Landesmusikrats in der Durchführung des Wettbewerbs ist. Thomas Haberkamp, Organisator des Wettbewerbs und Geschäftsführer des Jugendjazzorchesters NRW, moderierte das Konzert.

Die Essener Sängerin Lina Knörr und der Saxofonist Johannes Altemeier aus Herne umwarben die Gäste mit "Mood for Love", die Sängerin Margherita Kravina aus Köln, der Saxofonist Maxim Hartmann aus Soest, der Posaunist Jonathan Boebel aus Holzwickede und weitere Preisträger trugen den "Social Call" von Gigi Gryce ins Domicil. Eigens für die Ministerin aus Bielefeld schien der elfjährige Pianist Lion Lauer aus Bielefeld anzutreten, beschwingt groovte er im Beat der Rhythmusgruppe.

Aus dem Feld der acht Bigbands des Wettbewerbs traten die Jazzteens der Gesamtschule Iserlohn auf die Bühne. Gleich dreißig Musikerinnen und Musiker im Durchschnittsalter von 13 Jahren bot Leiter Hermann Dörnen auf, vor allem für seine rasende Lieblingsnummer "Streetdance". Gewonnen hat die Kategorie das Curuba-Jazzorchester der Kunst- und Musikschule Brühl, geleitet von Elmar Frey und Michael Scheuermann. Zum vierten Mal reist es nun zur Bundesbegegnung Jugend jazzt, diesmal nach Kempten ins Allgäu im Mai 2016. Im Dortmunder Preisträgerkonzert bot es "I let a song go out of my heart" von Duke Ellington.

"Jetzt, wo ich Euch alle hier im Konzert gehört habe, mache ich mir um die Zukunft des Jazz keine Sorgen mehr," versicherte Kulturministerin Christina Kampmann den Preisträgern im Domicil. Der Jazz sei eine offene Sprache und gerade jetzt auch genau die richtige, die die Gesellschaft benötige. Die Musik baue Brücken zwischen den Kulturen. Zusammen mit Bürgermeisterin Birgit Jörder und Sängerin Charlotte Illinger vom Jugendjazzorchester NRW überreichte sie den Preisträgerinnen und Preisträgern ihre Urkunden. Für alle fanden die Gratulierenden persönliche Worte und sichtlich zufrieden verließen die Jazzer die Bühne.

Sie räumten diese für das Jugendjazzochester NRW, das traditionsgemäß den zweiten Teil des Konzerts bestritt. Stephan Schulze und Stefan Pfeifer-Galilea präsentierten die Band in Hochform, der Saxofonsatz verschmolz zum klanglichen Kern des Orchesters, sekundiert von einer souveränen Rhythmusgruppe, die Posaunen unterlegten die Arrangements kräftig und die Trompeten erstrahlten, dass es eine Freude war. Charlotte Illinger sang ihre persönliche Modernisierung von "I'm oldfashioned" von Jerome Kern, treffsicher wie eine stilistische Ironisierung. Das Publikum forderte die Zugaben mit großer Vehemenz.

Der Wettbewerb Jugend jazzt NRW ist ein Projekt des Landesmusikrats NRW in Kooperation mit der Musikschule Dortmund, er wird vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW gefördert.

rvz

Fotos: Kulturminsterin Christina Kampmann gratuliert Karl Baylan aus Erftstadt (Schlagzeug); Noah Küppers aus Düsseldorf im Domicil; Carlo Cordes aus Bonn, Altsaxofon, und Jakob Strecker aus Köln, Klarinette; das Curuba Jazzorchester der Kunst- und Musikschule Brühl, geleitet von Elmar Frey (im Bild) und Michael Scheuermann, mit "I let a song go out of my heart" von Duke Ellington im Domicil; die Posaunengruppe des Jugendjazzorchesters NRW unter Leitung von Stephan Schulze am 26. Februar im Domicil Dortmund. Fotos: LMR NRW.