Zur Feier des 60-jährigen Bestehens des Grundgesetzes führte das Jugendjazzorchester NRW und ein Ensemble der Jungen Kammerphilharmonie die "NRW Suite" am 14. Mai in der Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen in Berlin auf. Die Landesvertretung hatte die Komposition beim Leitungsteam des Jugendjazzorchesters in Auftrag gegeben: Stefan Pfeifer, Marko Lackner und Gabriel Perez trugen jeder einen Satz zu einer Suite bei, die mit Streichern und Bläsern Entwicklungslinien des Landes von der "Stunde Null" über das "Wirtschaftswunder" bis in die Strukturveränderungen der Gegenwart in Klang setzt. Lackner und Perez unternehmen dies aus den Außenansichten eines Österreichers und eines Argentiniers heraus.
Im voll besetzten Saal der Landesvertretung boten das Ensemble der Jungen Kammerphilharmonie und das Jugendjazzorchester einen klangfarbigen Geschichtsausflug, der vor allem die Vielfalt in der kulturellen Landschaft von NRW deutlich machte. In den Arrangements erwiesen sich die Streicher nicht als Klangflächenfarbe, sondern als Träger der musikalischen Ideen. Die improvisatorischen Freiräume des Kopfsatzes von Stefan Pfeifer gestalteten auch eine Violine und ein klassisches Horn.
Die Landesvertretung eröffnete gleichzeitig eine Ausstellung mit Fotografien von Jupp Darchinger, der die politischen Ereignisse der jungen Republik bis in die 1980er Jahre hinein begleitet hat. Lothar Altringer vom Landschaftsverband Rheinland hat die erlesene Sammlung von Fotografien zusammengestellt, die aus einem Fundus stammen, der in die Bestände des Rheinischen Landesmuseums in Bonn überwechseln wird.
Jugendjazzorchester NRW und Junge Kammerphilharmonie NRW sind Förderprojekte des Ministerpräsidenten des Landes NRW, die vom Landesmusikrat zusammen mit dem Verein zur Förderung junger Jazzmusiker in NRW und mit dem Trägerverein Landesjugendorchester getragen werden. Die Organisation der Aufführung der "NRW Suite" lag in den Händen von Thomas Haberkamp, Geschäftsführer des Jugendjazzorchesters.
rvz