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Offshore Quartett gewinnt Convento Jazzpreis

Das Offshore Quartett aus Köln gewann am 8. Oktober den Convento Nachwuchs-Jazzpreis NRW in Düsseldorf. Als bester Solist wurde Dominik Mahnig, Schlagzeuger des Tamara Lukasheva Quartetts, ausgezeichnet.

Bei der Siegerband handelt es sich eigentlich um ein Quintett, dessen Pianist allerdings der gleichzeitigen Philippinen-Tournee einer anderen Band nicht widerstehen konnte. Auch zu viert sorgten Saxofonist Christoph Möckel, Vibrafonist Dierk Peters, Bassist Oliver Lutz und Schlagzeuger Rafael Calman für furiose, oft frei improvisierte Jazzkaskaden, die in der vollbesetzten Jazzschmiede berauschend wirkten.

Der Jazzpreis wird auf Initiative des Vereins "Jazz in Düsseldorf" von Rainer Maassens Firma Convento und zudem vom Landesmusikrat NRW aus Mitteln des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW finanziert. Der Preis prämiert junge Bands aus ganz NRW, die sich einer Vorauswahl  per Tonträger stellen müssen. Die Vorauswahl schrumpfte das Feld in diesem Jahr allerdings auf vier Kölner Bands zusammen. Die Musiker des Offshore Quintetts sind allesamt Studenten der Hochschule für Musik und Tanz Köln.

Die Jury bestand aus drei Mitgliedern von "Jazz in Düsseldorf" - Andy Scheel, Sebastian Gahler und Jörg Weule, aus dem Kölner Saxofonisten Frank Sackenheim sowie aus dem Publikum als fünften Juroren. Ihre Aufgabe war nicht leicht, denn die anderen drei Bands zeigten sich in kaum schlechterer Form:

Das Tamara Lukasheva Quartett gestaltet lyrische osteuropäische Melodien mit den Sätzen eines traditionellen Jazzklaviertrios (Sebastian Scobel, Jakob Kühnemann und Dominik Mahnig). Schlagzeuger Dominik Mahnig beeindruckte dabei mit seinem subtilen und behenden Besenspiel, das die Melodien klangfarbig stützte und gleichzeitig rhythmisch gegen den Strich bürstete.

Das Stefan Zimmer Orchester groovte als Oktett mit Kompositionen und Arrangements des Flügelhornisten Stefan Zimmer zwischen Cool Jazz und Rap (Luis Reichard, Theresia Philipp, Max Schweder, Stefan Schönegg, Uwe Tontsch und als Posaunist und Rapper Justus Heher). Das Anne-Christine Heinrich Quartett setzt ähnlich auf eine Triobegleitung der farbigen und virtuosen Linien seiner Solistin, der Flötistin Anne-Christine Heinrich.

Fast alle gespielten Stücke waren Eigenkompositionen von Musikern der Bands. Sogar eine Uraufführung war dabei, "Wirrung" von Anne-Christine Heinrich. Die Jazzschmiede konnte das Publikum kaum aufnehmen, selbst die vorgefertigten Publikumsstimmzettel gingen aus, was jedoch schnell behoben werden konnte. Mit der allgemeinen Begeisterung und der Qualität zeigte sich Rainer Maassen sehr zufrieden. Convento und Landesmusikrat möchten die Zusammenarbeit fortsetzen. Für den makellosen Ablauf der Veranstaltung sorgte der Geschäftsführer von "Jazz in Düsseldorf" Lars Wallat.

rvz

Fotos: Das Offshore Quartett mit Dierk Peters, Oliver Lutz, Christoph Moeckel und Rafael Calman am 8.10.11 in der Jazzschmiede Düsseldorf. Rainer Maassen prämiert das Offshore Quartett. Schlagzeuger Dominik Mahnig (hier im Foyer der Jazzschmiede) aus dem Tamara Lukasheva Quartett wurde als bester Musiker ausgezeichnet. Theresia Philipp, Max Schweder und Justus Heher in den Reihen des Stefan Zimmer Orchesters. Fotos: LMR NRW.