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Preisträger ermittelt: Sparda-Musiknetzwerk zeichnet beispielhafte Musikprojekte aus

Bereits seit 12 Jahren verfolgt das Sparda-Musiknetzwerk das Ziel, Projekte zu fördern, die der Zukunftsorientierung musikalischer Bildungsarbeit dienen und einen modellhaften Charakter haben. Einmal jährlich werden bis zu vier Projekte mit der Sparda-Musiknetzwerk Auszeichnung prämiert. Bewerben konnten sich in diesem Jahr öffentliche Musikschulen, Chöre sowie Laienmusikensembles und -vereine.

Die Jury des Sparda-Musiknetzwerkes hat aus insgesamt 21 Bewerbungen die folgenden vier Projekte für eine Auszeichnung ausgewählt. Sie stehen für ein beispielhaftes Engagement in den für dieses Jahr formulierten Themenfeldern „Willkommenskultur leben“, „Nachwuchs finden“, „Demographischen Wandel gestalten“ und „Kulturelles Erbe pflegen“.

Musikschule der Stadt Aachen gemeinsam mit der KGS Düppelstraße, der KGS Michaelsberg und der GGS Schönforst: Projekt „El Sás und seine Freunde – ein Einzählkonzert“.

Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet die Musikschule Aachen mit den drei Grundschulen und sie zeigt beispielhaft, wie Inklusion und Integration mit musikalischen Mitteln gelingen kann, von klein auf. Die Geschichte für das Erzählkonzert wurde eigens von den Grund- und Musikschullehrkräften unter der Dachgeschichte „El Sás“ entwickelt: Es begegnen sich drei Kinder. Jedes vertritt eine Schule und das Musikinstrument, das dort gelehrt wird – El Sás die Gitarre, Michel die Flöte und Schwalbe die Streichinstrumente. Während die Kinder sich ihre Instrumente vorstellen, erklingen unterschiedlichste Lieder und Stücke vom alten Renaissance-Tanz über das klassische Volkslied bis hin zum Tango, Boogie und Rap. Über 120 Kinder, davon einige mit individuellem Förderbedarf und viele mit Migrationshintergrund, waren an den erfolgreichen Aufführungen im April 2015 im Space des Forum Ludwig in Aachen beteiligt.

Viel Flexibilität, Engagement, Kompromissbereitschaft und Begeisterung haben diese umfangreiche Kooperation zu einem Erfolg gemacht, von der alle Kinder, unabhängig von ihren Voraussetzungen nachhaltig profitieren.

Die Jury des Sparda-Musiknetzwerkes würdigt mit der Auszeichnung das besondere Engagement der Musikschule Aachen und der drei Grundschulen für eine inklusive und nachhaltige musikalische Bildung von Anfang an.

Fritz-Busch-Musikschule der Universitätsstadt Siegen gemeinsam mit dem Verein für soziale Arbeit und Kultur sowie der Kinder- & Jugendfreizeitein-richtung Blue Box: Initiative „Offener Instrumentalunterricht mit Flüchtlingen und soziale benachteiligten jungen Menschen“.

Das außergewöhnliche integrative Konzept in Siegen hat die Jury begeistert: Seit Januar 2016 gibt die Musikschule Siegen einen kostenlosen offenen Instrumentalunterricht für Flüchtlinge, Migranten und mittellose junge Menschen in einem besonderen Rahmen: Für die – von den Teilnehmern selbst gewählten - Instrumente Klavier, Violine und Gitarre wird in den Räumen der „Blue Box“ pro Woche ein 90-minütiger offener Unterricht bzw. Workshop angeboten. Hier stehen die Instrumente zudem allen Teilnehmern jeder Zeit während der täglichen Öffnungszeiten zum Spielen und Üben kostenlos zur Verfügung. Sie werden zusätzlich pädagogisch und sozial von den MitarbeiterInnen der Jugendeinrichtung betreut und kommen in engen Kontakt zu Gleichaltrigen in der Blue Box.

Das Projekt erreicht Menschen, die bisher keinen Weg kannten, ihren Wunsch nach musikalischer Betätigung und kultureller Teilhabe in Deutschland umzusetzen. Durch die offene Unterrichtsform sind Neulinge jederzeit willkommen und werden musikalisch integriert, sogar in die Orchesterprojekte und Konzerte der Musikschule. Die Musik bietet ihnen hier eine neue Heimat.

Durch das Zusammenwirken von musikalischen, pädagogischen und sozialen Kompetenzen konnte ein ganz besonderer Rahmen gebildet werden, der exemplarisch zeigt, wie Willkommenskultur wirksam, lebendig und mit bemerkenswerten Ergebnissen für die Sprachförderung und Integration gelebt werden kann.

Dies würdigt die Jury des Sparda-Musiknetzwerkes 2016 mit einer Auszeichnung für alle drei beteiligten Institutionen.

Musikverein „Eintracht“ Birgelen e.V. gemeinsam mit der Jugendmusik-schule Heinsberg, dem Instrumentalverein Effeld e.V. und den Grundschulen Birgelen und Wassenberg: Große Kooperation zur Nachwuchsförderung.

Eine solch umfassende Kooperation von Musikschule, Musikvereinen und Grundschulen hat die Jury überzeugt: Alle wirken gemeinsam für den musikalischen Nachwuchs in Wassenberg.

Begonnen hat die Zusammenarbeit bereits 2011 mit der Gründung eines Kooperationsteams. 2013 startete die erste Bläserklasse an der Grundschule Birgelen bereits als Kooperationsprojekt mit beiden Musikvereinen und der Musikschule. Die Orchesterproben finden am Vormittag der Grundschule statt, der Kleingruppenunterricht im Rahmen der OGS. Die Grundschule Wassenberg kam 2014 mit einer Bläserklasse hinzu. Klug gedacht, auch der Übergang in die weiterführenden Schulen wird vom musikalischen Kooperationsteam gestaltet: Die „Music Kids“ wurden als Ensemble gegründet, um das gemeinsame Musizieren auch über den Schulwechsel hinweg zu ermöglichen und an der Betty-Reiss-Gesamtschule kommt als Pilotprojekt eine Bläserensemble-AG hinzu.

Und auch an weiteren Plänen mangelt es nicht in Wassenberg: die „Music Kids“ sollen ausgebaut werden, die ebenfalls etablierten Blockflöten-AGs an den Grundschulen werden ergänzt durch die Rhythmus-AG „Rhythm Kids“, für ältere Einsteiger (also Eltern und Großeltern) entsteht das Konzept „Spätzünder“ und weitere Musikvereine sollen mit ins Team.

Die Jury im Sparda-Musiknetzwerk würdigt mit der Auszeichnung das außergewöhnliche und beispielhafte gemeinsame Engagement von Musikschule, Musikvereinen und Allgemeinbildenden Schulen für den musikalischen Nachwuchs in Wassenberg.

Mandolinenkonzertgesellschaft Wuppertal e.V. gemeinsam mit der Bergischen Musikschule Wuppertal: Projekt “Instrumentalunterricht für Flüchtlinge”.

Musikvereine und Musikschulen übernehmen gesellschaftliche Verantwortung, das zeigt dieses Projekt exemplarisch. Innerhalb kürzester Zeit entwickelte die Mandolinenkonzertgesellschaft Wuppertal (makoge) im letzten Jahr ein integratives Angebot für Flüchtlinge, das über das gemeinsame Musizieren hinausgeht und den Aspekt der Qualifizierung zum Musikstudium mit im Blick hat. Kostenloser Instrumentalunterricht war das Mittel, um Flüchtlingen kurzfristig eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung zu bieten, ihnen Erfolgserlebnisse und Wertschätzung in Konzerten zu vermitteln, sie mit Gleichaltrigen im gemeinsamen Tun zusammenzubringen. Für die Ansprache und Gewinnung der Musiker wurden die Netzwerke in der Stadt genutzt, die Musikschule stellte die Räumlichkeiten, Instrumente wurden zum Teil über Sponsoren finanziert. Aktuell sind 32 Schüler mit Mandolinen, Gitarren und Baglamas im Gruppenunterricht und sind integriert in die Konzerte und Workshops der makoge. Ein besonders talentierter junger Gitarrist aus Syrien bekommt kostenlosen Einzelunterricht an der Bergischen Musikschule, ein weiterer junger Syrer aus dem Projekt wird von der Musikschule für einen Masterstudiengang an der Hochschule vorbereitet.

Die Resonanz innerhalb der Stadt, in den Musikverbänden des Landes und der landesweiten Presse war außerordentlich. So kann es gelingen, die guten Beispiele musikalischer Integrationsarbeit bekannt zu machen, weitere Projekte anzustoßen und zur positiven gesellschaftlichen Entwicklung beizutragen.

Die Jury im Sparda-Musiknetzwerk würdigt diese engagierten Projekt für die aktive Gestaltung des gesellschaftlichen Wandels mit einer Auszeichnung.

Die Auszeichnungen sind mit einer finanziellen Anerkennung von jeweils 2.500 Euro und einer feierlichen Präsentation am 1. Oktober 2016 in der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf verbunden.

Die Jury des Sparda-Musiknetzwerkes setzte sich in diesem Jahr aus folgenden Vertretern aus Wissenschaft, Musik und Kultur zusammen:

Arnd Bolten (Ehrenvize-Präsident des VMB NRW e.V.), Prof. em Dr. Wolf-Dietrich Bukow (Erziehungs- und Kultursoziologie), Prof. Karl Karst (Programmchef WDR 3), Annegret Schwiening-Scherl (Geschäftsführerin des LVdM NRW e.V.), Hermann-Josef Simonis (Vorstandsvorsitzender der Sparda-Stiftung), Ruddi Sodemann (Vorstandsvorsitzender LVdM NRW e.V.), Antje Valentin (Direktor der Landesmusikakademie NRW e.V.), Dr. Robert von Zahn (Generalsekretär des LMR NRW e.V.), Prof. Raimund Wippermann (Rektor der RHS Düsseldorf) und Ursula Wißborn (Vorstand Sparda-Stiftung).

Weitere Informationen über das Sparda-Musiknetzwerk, seine Auszeichnung und die Projektförderung unter www.sparda-musiknetzwerk.de

Die Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank West: Entdecken, handeln, fördern: Das sind die Leitlinien der Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda- Bank West. Seit 2004 engagiert sich die Sparda-Stiftung zugunsten des Gemeinwohls in Nordrhein-Westfalen und setzt sich damit für ein lebendiges künstlerisches, kulturelles und soziales Miteinander verschiedener gesellschaftlicher Gruppen ein. Das Förderspektrum der Sparda-Stiftung ist bewusst sehr weit gefasst. Zum Beispiel werden jedes Jahr mehrere Ausstellungen in NRW gefördert, um die regionale Kunstszene zu stärken. Im kulturellen Bereich betreibt die Stiftung mit dem Sparda-Musiknetzwerk musikalische Bildungsarbeit, sie fördert Nachwuchswettbewerbe und veranstaltet Benefizkonzerte. Bei den vielen sozialen Projekten zeigt die Stiftung Verantwortung und Solidarität für Jung und Alt und stärkt somit die Gesellschaft. Seit ihrer Gründung wurden über 13 Millionen Euro für mehr als 380 Projekte Projekte zur Verfügung gestellt.