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Preisträgerkonzert Jugend musiziert in der Kölner Philharmonie

Neun Solisten und Ensembles aus den Reihen, die im Bundeswettbewerb Jugend musiziert Erste Preise für Nordrhein-Westfalen erreicht haben, stellten sich am 26. Mai 2017 in der Kölner Philharmonie vor, zugleich zeigte sich auch der neue Leiter des Landeswettbewerbs: Peter Haseley, Leiter der Clara-Schumann-Musikschule der Stadt Düsseldorf, stellte sich gerne den 900 Besuchern im Rund der Philharmonie und schloss sein Grußwort mit der leidenschaftlichen Bitte, dass das nordrhein-westfälische Schulsystem doch bitte den Jugendlichen mehr Zeit für Kreativität und instrumentales Üben lasse. Kurz nach den Landtagswahlen und nach einer Koalitionsvereinbarung darf man ja so etwas sagen.

Die Solisten und Ensembles spielten dann durchweg so, als hätten sie nie derartige Probleme erlebt. Atemberaubend war mancher Vortrag und viele junge Zuhörer aus insgesamt vier Schulklassen, die das Konzert besuchten, applaudierten schon nach virtuosen Stellen mitten in den Interpretationen – etwa so, wie es in den Liszt’schen Soiréen vorgekommen sein soll. Auch größere Besetzungen waren unter den Ensembles, so ein regelrechtes Kammerorchester, das Achim Fiedler (Musikschule Dortmund) als „Junges Ensemble für Neue Musik“ zur Ausführung von Johannes Schachtners Etüden „meta/morph I-V“ zusammen gebracht hat.

Moderatorin Insa Backe ließ in kleinen Interviews mit Fiedler und Musikern des Ensembles, unter denen auch zwei Söhne Fiedlers sind, das Miteinander von Kebbelei, Schulterschluss und professioneller Vorbereitung aufscheinen, das notwendig ist, um eine solche Leistung zu erreichen.

Dass Kunstmusik von heute nicht atonal und sperrig sein muss, zeigten die Cellisten Mehmet Leon Capar und Jonah Näckel sowie der Pianist Matthias Weiß mit umspielenden und nahezu lautlosen Klängen von Lutz-Werner Hesses „Ballade und Epilog“ op. 79 aus dem vergangenen Jahr.

Doch die Lieblinge der jugendlichen Besucher waren zwei Bläserensembles, nämlich das Saxofonquartett „Saxonner“ mit Gabriel Piernés „Introduction et variations sur une ronde populaire“ von 1930 (Lewin Losemann, Tim Kanik, Constantin Cremer und Justus Hünicke) sowie das  Blechbläserquintett „Brassomir“ mit Jean-François Michels „Pavan“ nach William Byrd und John Cheethams „Scherzo“ (Malte Linder und Jan Stopka, Trompeten, Jan Breer, Horn, Justus Jansen und Leonard Kutsch, Posaunen). Nach zweieinhalb Stunden war die Lust im Saal ungedämpft und zog Fotosessions im Foyer nach sich.

Jugend musiziert wird vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW und von den nordrhein-westfälischen Sparkassen gefördert. Der Bundeswettbewerb ist eine Veranstaltung des Deutschen Musikrat, beim Preisträgerkonzert vertreten durch den Künstlerischen Geschäftsführer Benedikt Holtbernd, der Landeswettbewerb und die Preisträgerkonzerte in Düsseldorf und Köln sind Veranstaltungen des Landesmusikrats NRW, organisiert von Michael Bender.

rvz

Fotos: Das Saxofonquartett „Saxonner“ (Lewin Losemann, Tim Kanik, Constantin Cremer und Justus Hünicke) mit Gabriel Piernés „Introduction et variations sur une ronde populaire“; Peter Haseley begrüßt das Publikum; Monan Jülch aus Bonn brilliert mit Nikolai Kapustins „Toccatina“; Achim Fiedler und Insa Backe im Gespräch; Fotos: LMR NRW.