Nahezu voll besetzt war die Düsseldorfer Tonhalle, als am Sonntag, den 20. Mai, Preisträgerinnen und Preisträger des Landeswettbewerbs Jugend musiziert NRW ihr Können zeigten und ein abwechslungsreiches Programm boten. Es reichte von einer Triosonate Antonio Meallis (Kilian Debus, Maximilian Volbers und Hannes Kiefner) aus dem 17. Jahrhundert bis zu den Kunsttangos Astor Piazollas (Tido Frobeen und Christoph Lindner an zwei Marimbaphonen sowie Hannah Biermannm, Gitarre) aus den 1980er Jahren.
Nicht alle Interpreten können hier erwähnt werden. Die Kategorie Musical war durch die zwölfjährige Johanna König vertreten. Sie sang so natürlich wie ausdrucksvoll „Blind vom Licht“ aus dem Musical „Marie Antoinette“ von Sylvester Levay, begleitet von Hans Hermann Jansen. Mit dem einfachen Hilfsmittel eines hingeworfenen Mantels inszenierte sie ihren Song und gestaltete die große Bühne des Konzerthauses.
Besonders beeindruckt zeigte sich das Publikum auch von der virtuosen Interpretion des Konzertstücks op. 11 des Komponisten Willy Brandt durch den Trompeter Johannes Bromberg, begleitet von Katja Köhn. Als sich Moderator Christian Schruff nach dem Geheimnis der rasenden Schlusspartie erkundigte, erklärte ihm Bromberg die Technik der „Triolenzunge“ mit der rasenden Artikulation „tütükütütükü“, was nicht wenige im Publikum zur testweisen Nachahmung veranlasste.
Staatssekretär Prof. Klaus Schäfer gratulierte den vielen jungen Musikerinnen und Musikern, die am Wettbewerb teilgenommen hatten. Er würdigte den damit verbundenen Einsatz der Eltern und der Musiklehrerinnen und Musiklehrer. Und er dankte den Sparkassen für ihr Eintreten für den Wettbewerb.
Der Präsident des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbands Michael Breuer betonte gegenüber Moderator Christian Schruff, wie sehr den Sparkassen an Jugend musiziert gelegen ist und sagte eine Fortsetzung der Förderung zu. Zudem vergab er Förderpreise an einzelne Preisträger des Landeswettbewerbs. Je 2.000 Euro erhalten Magnus Mihm aus Wupertal (Querflöte solo), Hannah Biermann aus Langenfeld (Gitarre solo), Silas Kurth aus Krefeld (Saxofon solo) und beide Künstler des Liedduos Anna Teresa Rabe aus Leverkusen (Sopran) und Theodor Gerth aus Monheim (Klavier).
Weitere Förderer engagieren sich durch Sonderpreise für einzelne Teilnehmer. Prof. Dr. Werner Lohmann und Dr. Christian de Witt verliehen vier Förderstipendien der Hochschule für Musik und Tanz Köln und des Fördervereins „Jugend musiziert NRW“ für Kammermusikkurse an der Europäischen Musikakademie Montepulciano.
Ursula Keusen-Nickel vergab den Sonderpreis des Deutschen Tonkünstlerverbands an das Streichquartett Sarah Bergé, Nathan Bergé, Aaron Bergé und Hannes Joachimi aus Krefeld, die im Konzert zwei Stücke aus Dvoraks Bagatellen op. 47 boten. Ralf Schütte verlieh den Sonderpreis des Vereins der Freunde und Förderer des Klavierfestivals Ruhr an das Klavierduo Ran Ebine und Nao Sugiura aus Düsseldorf, die Olav Lerviks „Imbalances II“ an zwei Flügeln in den Saal stürzen ließen.
Zum Abschluss des Programms interpretierte ein Violoncello-Oktett aus dem Jugendsinfonieorchester der Rheinischen Musikschule Köln mit berückender Spielfreude die „Embolada“ aus dem einzigen original-komponierten Werk für diese Besetzung, den „Bachianas Brasileiras“ von Heitor Villa Lobos.
Die Organisation des Preisträgerkonzerts lag in den Händen vom Michael Bender, Landesmusikrat NRW, den Vorsitz des Landesausschusses Jugend musiziert NRW hat Christian de Witt inne, Schirmherrin ist Ministerin Ute Schäfer, die Trägerschaft liegt beim Landesmusikrat NRW. Der Wettbewerb ist ein Förderprojekt des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW und der nordrhein-westfälischen Sparkassen.
rvz
Fotos: Johanna König singt „Blind vom Licht“, begleitet von Hans Hermann Jansen. Foto: Thomas Ahrendt. Preisträgerinnen mit ihren Urkunden in der Tonhalle: Mailan Bui, Linda Walter, Tabea Seibert, Sophia Aretz, Lea Schürings, Katharina Aretz und Leonie Hilbig. Foto: LMR NRW.
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