Das Leben in Nordrhein-Westfalen – vor allem in seinen dichten Stadtstrukturen – ist durch einen großen Reichtum an unterschiedlichen Kulturen geprägt. In den nächsten Jahren werden rund 50 Prozent der Kinder und Jugendlichen in NRW aus migrantischen Kulturen stammen: In dieser Gesellschaft können und wollen öffentliche Musikschulen nicht nur eine vermeintliche Mehrheitskultur vermitteln. Das Wissen vom Wert gemeinsamen kulturellen Lebens für die Gesellschaft verlangt von den Musikschulen, sich mit den Kulturen der Einwanderer zu befassen. Nur das ermöglicht eine kulturelle Teilhabe für alle.
Mit dem Projekt „MüzikNRW“ wird sich der Landesverband der Musikschulen in NRW (LVdM) in einem ersten Schritt exemplarisch mit der anatolischen Musikkultur befassen. Die Erkenntnisse sollen übertragbar auf andere Musikkulturen und die jeweiligen lokalen Bedingungen vor Ort sein.
Im Rahmen des Projekts werden an den beteiligten Musikschulen transkulturelle Ensembles gebildet, die sich mit anatolischer Musik befassen. Neben der praktischen Arbeit in den Ensembles bietet das Projekt den Ensembleleitern und -mitgliedern sowie interessierten Musikschullehrkräften in Seminaren und Workshops fundierte Unterstützung in Fragen des (pädagogischen) Umgangs miteinander, der Netzwerkbildung und Elternarbeit vor Ort. Begleitet wird „MüzikNRW“ von Musikern, die in anatolischer Musik zuhause sind, aber auch als anerkannte Pädagogen bereits ihren Beitrag zur Vermittlung dieser Musik an Musikschulen und Musikhochschulen geleistet haben.
Das Programm der Auftaktveranstaltung, Samstag, 8. Februar 2014, 11 Uhr, Saal der Volkshochschule Duisburg, König-Heinrich-Platz, 47051 Duisburg
Moderation: Johanna Schie (Musik- und Kunstschule Duisburg)
Beginn 11 Uhr
Auftritt der Gruppe Roye Ma (Trio unter der Leitung von Koray Berat Sari)
Grußworte: Thomas Krützberg, Kulturdezernent der Stadt Duisburg; Vertreterin des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport (angefragt)
Einführung: Ruddi Sodemann (Projektleitung): Projekt-Entstehung und -Skizze, Vorstellung aller Beteiligten, Gespräch mit Bektas Metin (Vorsitzender Integrationsrat der Stadt Hürth)
Offene Probe: Einstudierung eines Arrangements eines Sirto mit den beteiligten türkischen und deutschen Instrumentallehrer/innen.
Austausch zum Projekt.
Auftritt des Chors Harman Müzik Toplulugu (Musikgemeinschaft Harman) unter der Leitung von Ali Yildirim: Drei Stücke aus verschiedenen Regionen der Türkei. Abschließend Get Together mit türkischem Fingerfood und Getränken.
Ende ca. 13.30/14 Uhr
MüzikNRW wird gefördert vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend Kultur und Sport des Landes NRW.