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Remix regendered für Fortgeschrittene

Den Workshop Remix regendered führt der Landesmusikrat NRW nun im achten Jahr durch. Erstmals teilt sich das Angebot in eines für Anfänger und eines für Fortgeschrittene. Denn es zeigte sich in den vergangenen Jahren, dass immer mehr junge Elektronik-Musikerinnen mehrfach teilnahmen und nach weiterführenden Veranstaltungen fragten.

Angelika Lepper und Maya Sternel unterwiesen deshalb vom 18. bis zum 22. Juni in den Räumen der Akademie für Kommunikationsdesign Köln zehn Fortgeschrittene in verfeinerten Methoden der Remix-Produktion. Jeder der Teilnehmerinnen stellten sie eine individuelle Zusammenstellung von Basismaterialien zur Verfügung, aus denen diese unter fachlicher Betreuung neue Werke schufen.

Am späten Abend des 21. Juni präsentierten acht der Künstlerinnen die Ergebnisse ihrer Arbeit im Kölner Club Zimmermanns. Spät wurde es schon allein deshalb, weil sie die Übertragung des Fußballspiels Deutschland gegen Ghana abwarteten, um eine gewisse Beachtung ihrer Arbeit zu ermöglichen. Tatsächlich kam eine interessierte Publikumsschar des Nachts zusammen und hörte Mixe, die sich sehr von den Ergebnissen der bisherigen Workshops unterschieden. Einerseits fielen sie individueller aus, andererseits wirkten sie klangfixierter. Elektronische Impressionen durchzogen das Zimmermanns, zwei der Stücke verzichteten gar ganz auf jeglichen Groove.

Trotz des späten Einsatzes ging es Sonntagmorgen unverdrossen an die Nachbesprechung. Maya Sternel verriet weitere Kniffe, wie man mit Hilfe der Software Ableton Live manches noch organischer gestalten kann, auch Angelika Lepper legte Wert auf die durchgreifende Entwicklung der Grundideen hin zum Werk und weg vom Baukasten.

Als besonderen Gast hatte der Landesmusikrat Hans Nieswandt eingeladen, der den Teilnehmerinnen die Arbeit und das Angebot des neuen Pop-Studiengangs in Bochum vorstellte, den die Folkwang-Universität ins Leben gerufen hat. Sieben Studierende sind dort nun aufgenommen worden. Nieswandt stellt im Studienangebot die Freiheit und Selbstbestimmung der Künstlerinnen und Künstler in den Mittelpunkt. Das viel geforderte Fitmachen für den Markt ist nicht sein Anliegen. Er möchte die Musikentwicklung weitertreiben, neuen Einstürzenden Neubauten und Ensembles wie Mouse on Mars ein Arbeitsfeld geben.

Stilistisch ist das Ganze offen: "Pop ist für mich keine Musikrichtung," so Nieswandt, "sondern ein offenes Kraftfeld, zu dem auch Musik gehört." Das war das, was die Teilnehmerinnen offensichtlich hören wollten, die Fragen, wie man in dieses Studium kommt, gewannen an Dynamik, und die Dozentinnen Maya Sternel und Angelika Lepper bekannten, dass sie die Idee des Workshops Remix regendered kaum anders sehen.

Organisiert hatte den Workshop des Landesmusikrats Hedwig Otten. Er wird finanziert aus Mitteln des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW und gestützt von der Akademie für Kommunikationsdesign Köln.

rvz

Fotos: Abschlusspräsentation des Workshops Remix regendered im Club Zimmermanns Köln am 21./22. Juni 2014. Fotos: LMR NRW.