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„Remix regendered" verarbeitet „Cinque“

Seit 2007 veranstaltet der Landesmusikrat NRW jährlich einen Remix Regendered Workshop für Musikerinnen und DJs. Ziel der Workshops ist es, mehr Elektronikerinnen zu professionalisieren und die in Nordrhein-Westfalen ansässigen Musikerinnen zu vernetzen. 2015 fand vom 4. bis 7. Juni 2015 zusätzlich noch ein Remix-Workshop für Fortgeschrittene in der Akademie für Kommunikationsdesign in Köln statt. Thema waren spezielle Produktionsweisen und musiktheoretische Zusammenhänge bei der Produktion elektronischer Musik. Die Ergebnisse stellten die Teilnehmerinnen am 6. Juni 2015 live im Zimmermanns im Köln vor.

 

Inhalte des Workshops waren zunächst eine Einführung in die Geschichte der elektronischen Clubmusik (mit Schwerpunkt House), ein besonderer Fokus auf Stile, Produktionsmittel und Protagonisten sowie die Erläuterung der Funktionsweisen von elektronischer Musik bzw. Dancefloor-Produktionen. Der Unterricht behandelte zudem Form, Struktur und musiktheoretische Zusammenhänge, Aspekte des Tonsystems, von Intervallen und von Kadenzen, Sounddesign und Texturen und mehr.

 

Im Mittelpunkt der vier Tage stand vor allem das Ausarbeiten eines eigenen Songs und die Live-Präsentation der eigenen Produktion. Die Teilnehmerinnen reichten vor Beginn des Workshops ein kleines aktuelles Ableton-Live-Projekt ein. Die Dozentinnen Angelika Lepper und Maya Sternel machten sich anhand dieser Produktion ein Bild davon, wie die Teilnehmerinnen beim Erfinden oder beim Remix elektronischer Musik vorgehen und welche Methoden ihnen schon vertraut sind. Auch baten sie um einen Stereomix/Wav-File des Projekts, um auf alle Instrumente und Plugins vorbereitet zu sein.

 

Zwei der Teilnehmerinnen hatten ihrerseits pädagogische Ambitionen. Marita ist Lehrerin für Erdkunde, Chemie und Musik an der Gesamtschule Nordwalde bei Münster und möchte die elektronische Tanzmusik in den Unterricht einbeziehen. Es geht ihr weniger um den Stil der Musik als um die Chance, die Schülerinnen und Schüler als Produzierende besonders einzubeziehen. Ursprünglich hat sie Gitarre und Klavier gelernt. Anna ist Referendarin an der Gesamtschule Köln-Rodenkirchen und verfolgt ähnliche Pläne. Sie ist als Ensemble-Spielerin durch alle Ebenen des Wettbewerbs Jugend musiziert gegangen. Die Erarbeitung eines Remix ist für sie die intensivste und partizipativste Vermittlung von musikalischen Kenntnissen, die sie sich mit ihren Schülerinnen und Schülern vorstellen kann.

 

Angelika Lepper und Maya Sternel stellen den Teilnehmerinnen den Song „Cinque“ von Electric Indigo komplett und als Ansammlung von Spuren bzw. Samples zur Verfügung. Electric Indigo, die Gründerin des Netzwerks von Elektronikkomponistinnen „Female Pressure“, unterstützt die pädagogischen Ziele des Workshops. Die Teilnehmerinnen wählen aus, kombinieren neu, ersinnen eigene Zutaten und feilen das Ergebnis präsentationsfähig.

 

Am Samstagabend schlägt im Club Zimmermanns die Stunde der Wahrheit. Beschienen von bunten Scheinwerfern und dem gelben Licht zweier nostalgischer Stehlampen tritt eine Teilnehmerin nach der anderen an Laptop und Mischpult. Vielfältiger können die Ergebnisse kaum sein. Vom vorwärts stampfenden Dancefloor bis zur pastoralen Neudichtung des Originals ist alles dabei. Die Clubbesucher sind begeistert, Rufe, Pfiffe, Applaus überlagern die letzten Takte. Besonderer und mehrfacher Dank gilt Organisatorin Hedwig Otten. Die Vorbereitung der Präsentation unterstützte Michelle Scherka, seitens der Geschäftsstelle des Landesmusikrat betreute Dr. Heike Stumpf den Workshop.

 

Workshop und Präsentation wurden vom Landesmusikrat NRW in Kooperation mit der Akademie für Kommunikationsdesign Köln veranstaltet und vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW gefördert.

rvz

 

Fotos: Anna, Marita mit Maya Sternel, Maya Sternel und Angelika Lepper, Tracy und die ganze Gruppe des Workshops mit Organisatorin Hedwig Otten (rechts) am 6. Juni 2015 im Zimmermanns Köln; Fotos: LMR NRW.