"Die Fangemeinde der Extraschicht ist riesengroß und lässt sich auch von widrigem Wetter nicht abschrecken," postete Kirsten Hansonis, Sprecherin der Ruhrtourismus GmbH, in der Nacht vom 25. auf den 26. Juni. In der Tat zog das Festival in diesem Jahr wieder an die 200.000 Besucher in den Duisburger Landschaftspark, die Zeche Zollverein in Essen und viele weitere Industriestätten des Ruhrgebiets. Kulturveranstaltungen aller Art, zumal Konzerte, lockten sie in die früheren oder auch aktuellen Arbeitsstätten von Schichtarbeitern.
Unter den Ensembles war auch das Landesjugendensemble Splash: Perkussion NRW. Abwechselnd mit anderen Truppen, darunter dem afrikanischen Perkussionsensemble Sapali und dem Mädchenchor Rottweil, spielte es gleich zweimal im Salzlager der Zeche Zollverein. Voll war der große Saal, der in erster Linie den großen Schneckenbau "Palast der Projekte" des Ehepaars Kabakov birgt. Über eine ganze Breitseite des Saals wa das Instrumentarium von Splash aufgebaut, allein sieben Mallet-Instrumente darunter.
Die Fülle des Raums ist aber auch mit großer Fluktuation verbunden, denn es gehört zum Prinzip der Extraschicht, dass die Besucher beliebig kommen und gehen könnten. Perkussion zählt zu den Besetzungen, die das noch am ehensten vertragen. Am besten kam beim Publikum eindeutig „Le Chant du Serpent“ von Eckhard Kopetzky an. Der Gesang dieser Schlange steht dem Salzlager gut, das Spiel auf acht Trommeln füllte den ehemaligen Lagerraum bis unter die hohe Decke mit dem Klang und der Atmosphäre eines musikalischen Rituals. Rufe, Klatschen und Trommelspiel der jungen Perkussionisten lassen das Bild eines sich windenden Schlangenleibes entstehen.
Bis nach Mitternacht währten die Konzerte der Ensembles und die Besucher forderten immer noch mehr. Stephan Froleyks und Ralf Holtschneider leiteten Splash, für die Organisation sorgte Michael Bender vom Landesmusikrat NRW. Splash ist ein Förderprojekt des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW.
rvz
Foto: Splash am 25. Juni 2016 im Salzlager der Zeche Zollverein Essen; Foto: LMR NRW.
