Unweit von Grefrath lädt das Freilichtmuseum Grefrath zu einer Zeitreise in die Vergangenheit ein. Ringsum die Wasserburg Dorenburg inszeniert das Museum in Fachwerkhäusern und Höfen niederrheinisches Handwerk und Landwirtschaft aus der Zeit vor der Industrialisierung. Am Abend des 7. Juli belebten Musik- und Theater-Ensembles die Schauplätze und erschufen zusammen mit vielen kulinarischen Anbietern eine „Nacht der Sinne“.
SPLASH, das Landesjugendensemble für Perkussion, gab zwei Konzerte in der alten Schmiede. Nicht nur Besucher, sondern auch Gänse und Hühner umringten die Trommeln und Mallats. Das Schnattern ging interessante akustische Verbindungen etwa mit den rotierenden und swingenden Figuren von David Friedmans „Caroussel“ für Vibraphon und Marimbaphon ein. Ein großer Teil der spielenden Ensembles kam von der Kreismusikschule Viersen, der Mitveranstalterin der Nacht. Musikschulleiter Ralf Holtschneider zählt neben Stephan Froleyks auch zu den Künstlerischen Leitern von SPLASH.
Beide beobachteten mit sichtlichem Vergnügen, wie gut das Konzept der Veranstaltung aufging. Friedmans wirbelnde Grooves, interpretiert von Jannis Günnel und Fabian Kraus, verbanden sich eng mit der rustikalen Architektur vor der Schmiede. Auch "5/4 Joe" von Alexander Lepak für Schlagzeugseptett löste Begeisterung bei den Besuchern der Nacht auf, leise grundiert von den tiefen Klängen eines Alphorn-Trios in einer benachbarten Scheune.
Ein besonderer Clou war die abschließende Einlage, die zu einer Demonstration mittelalterlicher Schmiedearbeit überleitete. Vor dem Feuer der Schmiede spielten die Perkussionisten mit 5-Kg-Hämmern auf den alten Ambossen Richard Wagner: Klirrend und scheppernd erklangen die Rhythmen von Alberichs Helfern aus dem „Rheingold“ zum Playback der Orchestermusik.
rvz
Fotos: SPLASH am 7. Juli 2017 in der Schmiede des Freilichtmuseums Grefrath; SPLASH interpretiert "5/4 Joe" von Alexander Lepak; Jannis Günnel und Fabian Kraus tragen David Friedmans „Caroussel“ vor. Fotos: LMR NRW.