Der Saal des Porzer Rathauses war fast voll, als am Abend des 2. Septembers auf seiner Bühne zwei Perkussions-Ensembles aufeinander trafen: Die Band „Konglomerat“ der Carl-Stamitz-Musikschule und das Landesjugendensemble „Splash: Perkussion NRW“. Allein sechs Rock-Drumsets und vier Marimbaphone sorgten für Gedränge auf der Bühne, dazu kamen eine große Zahl von Bongos, Trommeln aller Art, Becken und mehr. Die Rheinische Musikschule hatte zu dem Event geladen und die Porzer waren der Einladung anscheinend gerne gefolgt. Die Leiterin der Regionalstelle Carl-Stamitz-Musikschule, Sonja Grimm, konnte auch Schüler aller Alterstufen aus den Musikklassen des örtlichen Stadtgymnasiums in den Sitzreihen begrüßen.
Mit dezibelstarkem Applaus machten diese schon nach dem ersten Stück des Programms klar, wem die Sympathien des Publikums zunächst gehörten: den Local Heroes vom „Konglomerat“, das Joss Lehmkuhl vor einem halben Jahr zusammengeführt hat. Die sechs Schlagzeuger schlugen mit bemerkenswerter Coolness ihre Rhythmen und steigerten diese in der „Studie I“ von Lehmkuhl zum intensiven Groove, der vom Fleck weg für beste Stimmung sorgte. Als die zehn Musiker von Splash dem Einstand mit Mike Mainieris witzigem Ensemble-Streich „Oops!“ folgten, war das Publikum merklich gedeckter.
Es war dann Splash-Musiker Leon Günther, der als Solist mit einer bemerkenswerten Performance am Marimbaphon den Saal wieder hinriss. „Katanya“ heißt die Parforce von Emmanuel Sejourné. Und Fabian Kraus und Jannis Günnel, die als Marimba-Duo den Saal mit „Catching Shadows“ von Ivan Trevino verzauberten. Splash ließ Ensemble-Stück auf Ensemble-Stück folgen, und vor allem Eckhardt Kopetzkis burlesker „chant de serpent“ und Tom Gaugers klangmalerische Dichtung „Past midnight“ zogen in der Publikumsgunst gleich. Doch Höhepunkt des Konzerts war der gemeinsame Auftritt von „Konglomerat“ und „Splash“, bei dem die 16 Drummer das Stück "Silk Robe" von Axel Fries als Grundlage für eine rasende Improvisation verwendeten.
Ralf Holtschneider und Stephan Froleyks leiteten „Splash“, Joss Lehmkuhl studierte die Partien von „Konglomerat“ ein. Das Konzert wurde von der Rheinischen Musikschule und dem Landesmusikrat in Kooperation mit dem Förderverein der Carl-Stamitz-Musikschule veranstaltet. „Konglomerat“ ist ein Ensemble der Carl-Stamitz-Musikschule, „Splash“ eines des Landesmusikrats, gefördert vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW.
rvz
Fotos: "Konglomerat" am 2. September 2016 auf der Bühne des Porzer Rathauses; Musiker von "Splash" spielen "Oops!" im Porzer Rathaus; Fabian Kraus und Jannis Günnel spielen „Catching Shadows“ von Ivan Trevino; Bodypercussion im Rathaus; Fotos: LMR NRW.
