Die Düsseldorfer Staatskanzlei hat heute in einer Pressemitteilung über die Ausweitung des Programms "Jedem Kind ein Instrument" vom Ruhrgebiet auf ganz Nordrhein-Westfalen informiert. Der Landesmusikrat begrüßt diese Ausweitung.
Dass jedes Grundschulkind mit einem Musikinstrument vertraut wird und gemeinsam mit anderen musiziert, war bisher ein Angebot, das nur dem Ruhrgebiet vorbehalten war, wo in diesem Schuljahr die Kinder aus mittlerweile über 500 Grundschulen an dem Programm teilhaben. Diesen Ansatz auf ganz NRW auszudehnen, bedeutet eine große Kraftanstrengung für das Land NRW, das die finanzielle Last ab 2011 zusammen mit Kommunen und Eltern ohne Bundeshilfe tragen muss, sowie für die beteiligten Musikschulen, Grundschulen und ihre Lehrerinnen und Lehrer.
Es ist dabei ein von Vernunft getragener neuer Ansatz, vor Ort mehr Gestaltungsfreiheit einzuräumen – insbesondere auch im Kanon des Instrumentenangebots. Denn jede Region hat ihre Eigenheiten in ihrem Musikleben. Und die vielen bereits arbeitenden Projekte zur Musikalisierung im Grundschulbereich sollten ohne große inhaltlichen Kompromisse einbezogen werden. Vernünftig ist es auch, das Singen in das Programm zu integrieren und die Phase des Elementarunterrichts und Kennenlernens der Instrumente bis zum Ende des 2. Schuljahres zu verlängern.
Der Landesmusikrat begrüßt zudem, dass Staatskanzlei und Stiftung „Jedem Kind ein Instrument“ das Problem der nicht ausreichenden Zahl von Musiklehrern in NRW im Auge haben. Für angemessen hält er zudem, dass den eingesetzten Lehrerinnen und Lehrern, wie beabsichtigt, nun auch die Kommunikation mit den Grundschulmitarbeitern und mit den Eltern entgolten werden soll. Um mehr junge Musikschulkräfte für „Jedem Kind ein Instrument“ zu gewinnen, werden Gespräche mit den Musikhochschulen geführt. Erforderlich wird jedenfalls nach Ansicht des Dachverbands die Einbindung aller kommunalen und auch privaten Musikschulen in NRW sein.
Der Landesmusikrat geht davon aus, dass in diese Anstrengung alle relevanten Einrichtungen und Verbände einbezogen werden, und ist sich sicher, dass sich das Musikleben Nordrhein-Westfalens dieser Initiative stellen wird. Erfreulich war in der ablaufenden Legislaturperiode, dass „Jedem Kind ein Instrument“ von allen Abgeordneten im Kulturausschuss des Landtags – abgesehen von Detail-Diskussionen – unterstützt wurde, und es ist zu hoffen, dass dieses in den kommenden fünf Legislaturjahren wiederum der Fall ist.
Prof. Dr. Werner Lohmann
Präsident des Landesmusikrats NRW
Die Pressemitteilung der Staatskanzlei finden Sie hier: <link http: www.nrw.de presse chance-jedem-kind-ein-instrument-9224>www.nrw.de/presse/chance-jedem-kind-ein-instrument-9224/