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„StartUp der Kulturen“ – interkulturelles Werkstattkonzert des Landesblasorchesters NRW

„Füreinander, miteinander, mutig, bunt, rhythmisch, klangvoll – ein Jahrmarkt der Möglichkeiten!“ Diese Idee einer musikalischen Begegnung der Kulturen NRWs entsprang im Rahmen eines Probenbesuches bei dem afrikanischen Fanfarenorchester der kimbanguistischen Gemeinde Wuppertal-Düsseldorf-Köln an einem sommerlichen Juniwochenende dieses Jahres.

Im Rahmen des Programms „Brückenklang“ zur Förderung des Austausches der kulturellen Vielfalt in der musikalischen Breitenkultur NRWs nahm das Orchester Kontakt zum Landesmusikrat NRW auf. Die Projektmanagerin Anne Tüshaus und Renold Quade, künstlerischer Leiter des Landesblasorchesters NRW, machten sich daraufhin auf, um die Musikerinnen und Musiker des Fanfarenensembles kennenzulernen. Aus einem warmherzigen und feierlich-musikalischen Kennenlernen entwickelte sich das Vorhaben, zu einem Tag des gemeinsamen Musizierens mit Klangkörpern unterschiedlicher Musikkulturen des Landes zusammen zu kommen.

Diese Idee wurde seitens des Volksmusikerbundes NRW so positiv aufgenommen, dass er den Entschluss fasste, jenes Projektvorhaben aktiv zu unterstützen. Somit machten sich die beteiligten Akteure, allen voran Renold Quade an die Arbeit. Sie recherchierten nach Literatur für Blasorchesterbesetzungen in Ergänzung mit Instrumenten außereuropäischer Kulturen, nahmen Kontakt zu weiteren NRW-Musikkulturakteuren auf und suchten nach einem ausreichend großen Saal, in dem dieser gemeinsame Tag des Musizierens stattfinden könne. Folglich fanden sich u.a. türkische, afrikanische und deutsche Ensembles, mit dem Vorhaben, erstmalig gemeinsam zu musizieren und die Klangwelten der verschiedenen Musikkulturen gegenseitig kennenzulernen.

Erfreulich ist auch die Zusage der Mitwirkung des Kölner Chores für Türkische Musik samt Instrumentalensemble. Unter der Leitung von Frau Gülçin Gündu? probt der rund vierzig-köpfige und gemischt besetzte Chor regelmäßig in Köln-Ehrenfeld. Begleitet durch klassische osmanische Instrumente wie Kanun, Oud, Tanbur oder Tef, wird in über 100 sogenannten Makam-Skalen musiziert.

Das Afrikanische Fanfarenorchester ist mit seinen Probenräumlichkeiten zwar in Wuppertal verortet, die Instrumentalisten reisen jedoch allwöchentlich aus ganz Nordrhein-Westfalen an, um gemeinsam zu musizieren. Geleitet durch den Dirigenten Antonio Pinto, ist das Ensemble mit Blechblasinstrumentalisten aller Art besetzt, hinzukommen begleitende Rhythmusinstrumente. Das Repertoire umfasst Arrangements, die im Rahmen der Gottesdienste sowie weiterer Feierlichkeiten der kimbanguistischen Gemeinde zur Aufführung gebracht werden. Darüber hinaus sind in NRW noch ein Flötenorchester und ein Chor der Gemeinde beheimatet.

Am Samstag, 12. November lädt nun der Landesmusikrat NRW in Kooperation mit der Landesmusikakademie NRW, dem Volksmusikerbund NRW und dem Collegium musicum der Universität zu Köln zu einem Werkstattkonzert mit dem Titel „StartUp der Kulturen“ in die Uni-Aula am Albertus-Magnus-Platz in Köln ein. Ab 13:30 Uhr werden bis zum späten Nachmittag afrikanische, türkische, deutsche und weitere Musikakteure Einblicke in die Klangwelten ihrer Kulturen geben. Geplant ist, dass die Ensembles sowohl Werke aus ihrer typischen Musikkultur vorstellen als auch gemeinsam musizierend in die Klangwelten der jeweils anderen Kulturen eintauchen. Die musikalisch verbindende Klammer dieses spannenden Projekttages bildet das Landesblasorchester NRW unter der Leitung von Renold Quade. Der Tag möchte damit sowohl das Wissen der verschiedenen Musikakteure untereinander fördern, als auch mögliche Perspektiven des gemeinsamen Musizierens aufzeigen. Zuhörer sind zu diesem öffentlichen Werkstattkonzert herzlich eingeladen, der Eintritt ist frei (je nach Sitzplatzverfügbarkeit).

Weitere Informationen zur Veranstaltung und zum Projekt „Brückenklang“ finden sich auf der Homepage: www.brueckenklang.de. Im Rahmen des Projektes finden in 2016 und 2017 neben Projektförderungen und Begegnungsforen auch Workshops und Fortbildungen sowie Fachtagungen und Symposien statt.                                

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Fotos: Musiker des Afrikanischen Fanfarenorchesters der kimbanguistischen Gemeinde Wuppertal-Düsseldorf-Köln musizieren mit Renold Quade, Quelle: LMR NRW