Die Ausstellung „Molari im Heinefeld“ ist bis zum 14. Mai 2023 in der Mahn- und Gedenkstätte in der Düsseldorfer Altstadt zu sehen. Der Maler Otto Pankok portraitierte ab 1931 die Düsseldorfer Sinti:zze und machte dadurch weltweit auf die Verfolgung dieser Minderheit aufmerksam. Die Menschen hinter den Bildern und ihre Biografien treten in dieser Spurensuche mit Hilfe der Portraits, Fotos und Erzählungen in den Vordergrund. Einige der dargestellten Personen überlebten die Deportation und Zwangsarbeit zwischen 1933 und 1945 nicht.
Der Leiter der Gedenkstätte Dr. Bastian Fleermann und sein Team luden am 23. Januar die Düsseldorfer Sinti:zze zu einer exklusiven Führung durch die Ausstellung ein. Berührend waren die Erzählungen und Erinnerungen der Besucher:innen, die allesamt Nachfahren der Portraitierten sind.
Das Traubeli Reinhardt Swingtett gestaltete ein buntes mehrstündiges musikalische Rahmenprogramm zu diesem Nachmittag und begab sich auf die Spuren von Django Reinhardts Gypsy Swing. Die Musik im Foyer war ein wohltuender Anker zwischen den bedrückenden Exponaten und lud zum längeren Verweilen ein.
Auch aus Köln gab es prominente Unterstützung – der bekannte Geiger Markus Reinhardt, Oskar Weiss (Sinti-Allianz Deutschland e.V.) und Mihael Ritter (Sinti und Roma Köln e.V.) nahmen an dem Treffen teil. Gemeinsam mit Rudi Mettbach aus Düsseldorf sprachen sie sich gegen jegliche Form von Rassismus aus und mahnten Begegnung und Austausch auf Augenhöhe an. Sie appellierten an die Mehrheitsgesellschaft, nicht über die Sinti:zze zu sprechen, sondern mit ihnen.
(Sandra Hoch)
Foto (v.l.n.r.): Danjetto Winterstein, Prinzo Weiss, Traubeli Reinhardt (LMR NRW)