Am Ostermontag erlebte das Osteroratorium von Pawel Lukaszewski in St. Pantaleon Köln seine Uraufführung. Der polnische Komponist hat das Werk im Auftrage des Festivals Feste Paschalia für den Figuralchor und seinen Chorleiter Richard Mailänder geschrieben. „Resurrectio“ knüpft an den Hymnus „Salve festa dies“ des Venantius Fortunatus an. Der Prozessionsgesang ist von etwa 600 bis ins 19. Jahrhundert hinein weit verbreitet gewesen.
Lukaszewski vertonte nun biblische Osterberichte in lateinischer Sprache und ergänzte diese um lateinische Ostergesänge und altrussische Ostertexte. Sein Oratorium entstand in St. Pantaleon in großer klangfarbiger Pracht, es setzt auf tonale, eindringliche Deklamationen, auf orchestrale Größe in der Ausdeutung der Affekte und auf tiefe Verinnerlichung in den solistischen Partien. Lukaszewski führt damit seine großen Chorwerke „Via Crucis“ von 2000 und „Missa de Maria Magdala“ von 2010 fort.
Susanna Martin (Sopran), Manuel König (Tenor), Thilo Dahlmann (Bariton), der Figuralchor Köln, das Neue Rheinische Kammerorchester (vorbereitet von Gerhard Anders) und Richard Mailänder (Leitung) zelebrierten das Osteroratorium in makelloser Präzision und emotionaler Textausdeutung. Sie belebten die unterschiedlichen musikalischen Charaktere der vertonten Textzusammenstellung, so dass das Geschehen in St. Pantaleon mitunter verblüffende Wendungen bot. Nicht enden wollender Applaus war der Lohn der Interpreten.
Die Realisierung der Uraufführung wurde durch den Landesmusikrat aus Mitteln des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport sowie durch das Kulturamt der Stadt Köln gefördert.
rvz
Fotos: LMR NRW.