Gleich zwei Uraufführungen bot das Studio Musikfabrik am 3. Juli im Konzertsaal der Folkwang Universität. Das Landesjugendensemble von Musikfabrik und Landesmusikrat eröffnete die Folkwang-Woche der Neuen Musik mit Isang Yun's "Quartet for Horn, Trumpet, Trombone, Piano" (1992), eine wunderbare kammermusikalische farbige Studie, der die jungen Instrumentalisten feine Nuancen entzauberten.
Peter Rubels "Heimkehr der Ochsentreiber im Sturm" (2017) war die erste Uraufführung. Aus dem Nichts gleiten ineinander verschränkte Liegetöne heran, Streicher und Bläser verdichten sie zu stehenden Akkorden, die in den Binnenstimmen changieren. Ein Decrescendo führt zu verklingenden Flageolett-Tönen und tonlosen Akkordeon-Geräuschen, die fast verschwinden, doch eine mahnende Blechbläserfanfare bricht hinein.
Zweite Uraufführung: Johannes Schöllhorn's "black & gold" (2016). Auch Schöllhorn arbeitet mit Liegetönen, doch in die stehende Klangstruktur brechen Akzente und Praller einzelner Stimmgruppen ein, auch langgezogene Triller von Klavier und Klarinette. Vibraphonkaskaden geben dem Stück etwas Unstetes und eine Art doppelten Boden.
Toru Takemitsu's "Rain Spell" (1982) für Harfe und Glockenspiel erschafft einen Klangraum, in dem Klarinette und Flöte kurze Phrasen entwickeln, die einander imitieren oder variieren. Das Klavier wirft Motive dazwischen und gestaltet den Klangraum um.
In Toshio Hosokawa's "Voyage V" (2001) für Flöte und Ensemble zeigte sich die Flötistin Sarah Heemann als brillante Solistin und Motor einer spannenden Dichtung, die von Höhepunkt zu Höhepunkt steuert. Peter Veale dirigierte Studio Musikfabrik.
Studio Musikfabrik wird von der Musikfabrik und dem Landesmusikrat NRW getragen und vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW gefördert. Die Komposition von Johannes Schöllhorn entstand im Auftrag des Landesmusikrats NRW und wurde von der Landesregierung gefördert.