Unter dem Motto „In Düsseldorf zu Hause – von Ghana und dem Iran nach Deutschland“ trafen sich am 5. Juni rund 250 Düsseldorferinnen und Düsseldorfer aus unterschiedlichen Nationen mit und ohne Fluchterfahrung zu einem interkulturellen Austausch mit interaktiven Aktionen.
Durch das Programm führte als Vertreterin des Deutsch-Iranischen Frauenintegrationsvereines Ghazaleh Hinzen und zum Auftakt referierten Oberbürgermeister Thomas Geisel und die Vorsitzende des Integrationsrates Düsseldorf Katharina Kabata. Schon in Zeiten der Industrialisierung sei Düsseldorf offen für neue Zuwanderer gewesen, daran habe sich nichts geändert, so Geisel. Er betonte die lebendige Vielfalt als eine Bereicherung für die Stadt. Katharina Kabata setzte den Fokus ihrer Ansprache auf das Potenzial der Kultur, auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede verschiedener Kulturen aufmerksam machen zu können. Bildung und Kunst seien Bindeglieder, um Menschen mit den unterschiedlichsten Lebenshintergründen zusammenzubringen, daher unbedingt förderwürdig.
Neben einem von Musikern und Tänzern aus dem Iran und Ghana gestalteten Bühnenprogramm wurden unterschiedliche Workshops für die Teilnehmenden aus den Bereichen Kunst, Tanz und Musik angeboten und zum aktiven Mitmachen eingeladen.
Viele der beteiligten Künstlerinnen und Künstler waren selbst als Geflüchtete nach Deutschland gekommen, andere hier beheimatet. Mit der Sprache ihrer Musik schlagen sie nun eine Brücke der Kulturen, zwischen Folklore und Kunstmusik, zwischen westlichen und orientalischen Instrumenten.
Das musikalische Bühnenprogramm eröffnete Ava Bargh mit traditioneller persischer Musik. Die in Düsseldorf lebende iranische Sängerin musizierte gemeinsam mit Monika Kern (Querflöte) und Haik Hakopian (E-Gitarre).
Bahar Narenj, ein neu gegründetes Ensemble für klassische persische Musik und traditionelle Musik der verschiedenen Regionen und Völker Irans, setzte fort. Die festen Mitglieder Helen und Hooriyeh Parchami (Gesang, Violine) und Benjamin Stein (Tar, Santur, Oud) spielten facettenreiche iranische Volksweisen wie „Heute Nacht scheint der Vollmond“, „Kornblumen“ und Tanzlieder. Als Gast was außerdem Mehmet Vefa Yamalk aus der Türkei dabei und ergänzte das Ensemble durch sein Rahmentrommelspiel.
In der Pause gab es für die Zuschauer die Möglichkeit, selbst aktiv tätig zu werden und afrikanische und iranische Rhythmen im Rahmen zweier unterschiedlicher Workshops zu erfahren. Frau Mojgan Azmari übte mit den Workshopteilnehmern orientalische Tänze ein und Kumi Wisdom führte an typisch afrikanische Rhythmuspatterns auf Djemben heran. Für Kinder habe es während der gesamten Veranstaltung die Möglichkeit zu basteln und zu malen. Der Verein Krass e.V. engagiert sich ehrenamtlich in Flüchtlingsheimen für Kinderprogramme und bot im Rahmen des Welcome Days seine Mitwirkung an.
Nach der Pause eröffnete der in Düsseldorf lebende iranische Popsänger Darioush Safari, gefolgt von Tanzeinlagen einer ghanaischen Tanzgruppe, begleitet durch die "Wisdom Band". In direkter Gegenüberstellung trat eine orientalische Tanzgruppe unter Leitung von Mojgan Azarmi auf. Dargeboten wurden klassisch persische Tänze sowie Folkloretänze des Irans.
„Mastom Mastom“ – die Multikulti-Musikergruppe schwenkte den Fokus auf eine interkulturelle Musikdarbietung. Musiker und Sänger aus Iran, Afghanistan, Deutschland und Ghana spielten auf verschiedenen internationalen Instrumenten wie Querflöte, Percussion und Gitarre und sangen gemeinsam persische, afghanische und ghanaische Lieder.
Den Abschluss des vielfältigen Tages gestaltete die Band „Wisdom“, eine Tanz- und Gospel-Band mit einem stark rhythmusgeprägten Programm. Stimmungsvoll musizierten die Musiker mit Gesang, Schlagzeug, Keyboards, E-Gitarre und Trompete und verstreuten ihr Motto im Saal „Frieden, Liebe und Harmonie durch Musik“.
Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit dem Deutsch-Iranischen Frauenintegrationsverein e.V. (DIFI), dem Sozialdienst für Frauen und Männer Düsseldorf e.V., der Koordination des Ehrenamtes in der Flüchtlingshilfe (SKFM Düsseldorf e.V.) und des zakk Düsseldorf organisiert. Mit freundlicher Unterstützung des Landesmusikrats NRW, des MFKJKS NRW, Engagement Global und der Aktion Neue Nachbarn - Flüchtlingshilfe im Erzbistum Köln.
(Anne Tüshaus)