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Wettbewerb der Zupf-Orchester in Jülich

Zupf-Ensembles aus ganz Deutschland reisten am 29. und 30. April nach Jülich, um sich im Haus Overbach einem Wettbewerb für Zupforchester zu stellen. Ausrichter waren der Bundes- und der NRW-Landesverband des Bunds Deutscher Zupfmusiker, Förderer der Landesmusikrat NRW und das Kulturministerium. Die Verbände hätten die Stätte kaum besser wählen können. Die rheinische Wasserburg, die von der Ordensgemeinschaft der Oblaten des heiligen Franz von Sales unter anderem zum Unterhalt eines Gymnasiums unterhalten wird, ist ein idealer Ort für die Begegnung vieler musikalischer Ensembles.

Gehilfen entluden schon am frühen Samstagmorgen Dutzende an Koffern mit Gitarren, Mandolinen und Bässen aus Reisebussen, im Innenhof der Gebäudeanlage errichteten ehrenamtliche Mitarbeiter Zelte und Bewirtungsstände, Verlage, Musikalienhändler und Instrumentenbauer gaben Einblick in ihre Sortimente. Erfreulich viele Kinder-Ensembles waren dabei: Die Zupfer-Welt kennt kaum Nachwuchssorgen. So spielten direkt nach der musikalischen Eröffnung durch das „ZupfEnsemble Wuppertal 1919“ (mit Harry Jägers „Suite Armorique“) die „Vivaldi Mäuse Karlsfeld“ den „Strietzel-Rag“ von Elke Tober-Vogt im munteren Zugriff, der eines Ragtimes würdig war.

Steffen Trekel, Vorsitzender des Bundesmusikbeirats des Bunds Deutscher Zupfmusiker, begrüßte offiziell das Publikum des Wettbewerbs und stellte die Zusammenarbeit von Bundesverband und Landesverband heraus. Axel Fuchs, Bürgermeister von Jülich und Sänger einer der ersten Ska-Bands Deutschlands, freute sich, dass die Stadt das Musikfest beheimaten konnte. Jülich stehe für gelebte Kultur in der Vielfalt von 104 Nationen und das sei der Stadtgeschichte immer schon eigen gewesen. Die führt immerhin bis zum Erbe der antiken Römer zurück.

Martin Maria Krüger, Präsident des Deutschen Musikrats, hatte den Vorsitz einer der Jurys übernommen. Michael Tröster, Juan-Carlos Muñoz und Christian Wernicke saßen an seiner Seite. Eine weitere Jury bestand aus Sabine Geis (Vorsitz), Annika Hinsche und Julianne Ebener. Kritisch und konstruktiv beurteilten und berieten sie neben den schon genannten beiden Ensembles auch das Mülheimer Zupforchester, das Grenzland Zupforchester Aachen, den Mandolinenclub Wiebelsbach, das Düsseldorfer Zupforchester, das Zupforchester Ötzingen, das Mandolinen und Gitarrenorchester Empelde, das Weinheimer Mandolinenorchester, den Mandolinenclub 1920 Mülheim-Kärlich und das Langenhagener Zupforchester.

An Jugend-Ensembles traten an das Jugendzupforchester des Mandolinenorchesters Hennef-Kurscheid 1924, die Vivaldi Tiger Karlsfeld und das Jugendzupforchester der Musikschule Hannover sowie an Kinderorchestern noch das Gitarrenorchester Bad Nauheim, das Kinderzupforchester der Musikschule Hannover und das Jugendzupforchester Chanterelle.

Ohne jegliche Wettbewerbsmissgunst, sondern in großer Harmonie nahmen die zwei Tage ihren Lauf. Die Preisbekanntgabe am späten Sonntagnachmittag erschien wie ein obligater Schlussbestandteil eines Contests. Den eigentlichen Erfolg hatte das Festival in der Wasserburg da längst als Begegnungsstätte für Hunderte von Zupfmusikern erbracht.

rvz

Der Wettbewerbssaal in Haus Overbach, Jülich; Reisebusse vor Haus Overbach; die Vivaldi Mäuse Karlsfeld backstage; Fotos: LMR NRW.