An zwei Wochenenden im November und Dezember 2010 führten Angelika Niescier und Ulla Oster zehn Musiker im Kölner Stadtgarten zusammen, um die Welt der Sounds zu erkunden. Die Teilnehmer bildeten klingende „Avatare“, künstliche Klang-Charaktere, die auf die Avatare der anderen treffen und in ihrem Miteinander eine musikalische Welt erzeugen, das „Anime“.
Ein Elektroniker nahm ebenso teil wie zwei Sängerinnen, eine Violinistin, ein Saxophonist, ein Pianist, E-Gitarristen bzw. -Bassisten: ein vielfältiges Instrumentarium stand dem „Anime“ durch die Teilnehmer zu Verfügung, bereichert auch durch Eva Pöpplein (Computer/Sounddesign), Christian Thomé (Schlagzeug), Angelika Niescier (Saxophone) und Ulla Oster (Bass).
Niescier und Oster gehen von dem Phänomen der Internet-Spiele aus, in dem die Spieler sich Ersatzpersönlichkeiten, die Avatare, schaffen und über diese miteinander in Kontakt oder zumeist in Konflikt treten. Derartige Avatare sind auch als rein akustische Ersatzwesen denkbar. Ein musikalisches Motiv oder auch nur ein prägnanter musikalischer Charakter ist Vertreter eines steuernden „Users“, hier eines Spielers im Ensemble.
Die Konzepte, in die diese Avatare eintreten, werden von den Teilnehmern ausgedacht und untereinander abgesprochen. Im „Werdenden Leben“ etwa erschaffen die Avatare und ihre Interaktionen das Heranwachsen eines Menschen bis zur Geburt.
Das Konzert „Anime“ wird die Ergebnisse am 19. Dezember um 18.00 Uhr im Stadtgarten, Venloer Straße 40, Köln vorstellen. Der Workshop wird gefördert vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW über den Landesmusikrat NRW und findet in Zusammenarbeit mit dem Stadtgarten Köln statt.
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Fotos: Der Workshop „Anime“ im Kölner Stadtgarten am 18.12.2010. Fotos: LMR NRW.